Das Berner Oberland versetzt die Ski-Schweiz in Ekstase

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Beat Feuz schafft den Hattrick: Zum dritten Mal ist der Emmentaler am Lauberhorn siegreich. (Bild: Severin Nowacki)

Zwei Wochenenden voller Emotionen und Erfolge liegen hinter uns. Die Schweizer Weltcup-Highlights in Adelboden und Wengen sind am Sonntag zu Ende gegangen – doch begleiten werden sie uns nach diesen unvergesslichen Höhepunkten noch lange!

Zwei Wochen lang gastierte der Weltcup-Tross der Alpin-Männer im Berner Oberland. Nach den Technik-Klassikern mit Riesenslalom und Slalom am Chuenisbärgli in Adelboden und den legendären Lauberhornrennen mit Kombination, Abfahrt und Slalom in Wengen kann Bilanz gezogen werden. Und die fällt äusserst positiv aus!

Yule bringt den Kessel zum Kochen

Danach, dass ebendiese zwei Wochenenden zu solch imposanten Schweizer Festspielen dieses Ausmasses werden würden, sieht zu Beginn des Rennwochenendes in Adelboden noch wenig aus. Die Auftritte der Schweizer im Riesenslalom sind gut, doch die Resultate noch durchzogen. Loïc Meillard klassiert sich als bester Vertreter des Swiss-Ski Teams im 17. Rang. Für eine märchenhafte Geschichte sorgt Daniele Sette, der im Alter von 27 Jahren zum ersten Mal in die Weltcup-Punkte fährt – sechs Jahre nach seinem Debüt auf entsprechender Stufe am Chuenisbärgli und vielen Rückschlägen.

Am Sonntag sieht die Welt dann ganz anders aus. Die Österreicher werden das Klassement nach dem 1. Durchgang gar als «Schweizer Meisterschaft mit internationaler Beteiligung» betiteln. Vier Swiss-Ski Athleten in den Top 5 geben ihnen Recht. Und Daniel Yule schafft, was zwölf Jahre lang keinem Schweizer mehr gelungen war: Nach Halbzeitführung behält unser Slalom-Spezialist die Nerven – und bringt den Sieg ins Ziel! Dort brechen bei den tausenden Zuschauern alle Dämme: Die Sieges-Party in Adelboden ist lanciert.

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Feuz doppelt nach

Eine Woche später jubelt auch in Wengen ein Schweizer vom obersten Treppchen: Beat Feuz gewinnt zum dritten Mal nach 2012 und 2018 die legendäre Lauberhorn-Abfahrt! Nachdem Loïc Meillard am Vortag bei der Alpinen Kombination als Vierter noch knapp neben dem Podest gestanden hatte, sorgt Feuz' Sieg für grosse Emotionen im Oberland – und der ganzen Schweiz. Auch bei der Abfahrt ist die Teamleistung gigantisch: Mit Mauro Caviezel, Niels Hintermann und Ralph Weber fahren drei weitere Schweizer in die Top 10. Letzterer egalisiert damit sein Weltcup-Bestresultat nach dem 10. Platz in der Abfahrt von Santa Caterina vor sechs Jahren. «Ich hatte ein bisschen Wasser in den Augen», sagt Weber später. Schon beim Start habe ihn die Gänsehaut gepackt.

Welches Gefühl ihn auf der Piste erfasst hat, ist in unserem 360°-Video nachzuempfinden. SRF-Kamerafahrer Bruno Kernen hat uns mitgenommen auf eine eindrückliche Fahrt mit SRF-Experte Marc Berthod.

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Ein starkes Team-Resultat zeigen am Sonntag auch unsere Slalomfahrer. Mit Daniel Yule und Ramon Zenhäusern, die ex aequo Fünfte werden, sowie Tanguy Nef als 8. und Loïc Meillard als 10. fahren auch die Techniker zu viert unter die zehn Spitzenplätze – und stellen die Breite des Kaders einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis.

Eine Leistung des gesamten Teams

Damit eine solche Leistungsdichte geschaffen werden kann, bedarf es viel Engagement und Leidenschaft im Hintergrund. Das Swiss-Ski Team wird auf und neben der Piste von einem Stab aus Betreuern, Trainern und Physiotherapeuten unterstützt, gefordert – und damit gefördert. Ohne sie wären Erfolge wie diejenigen im Berner Oberland nicht möglich.

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René van Engelen ist einer der Menschen, die im Hintergrund des Alpin-Teams agieren – und so enorm viel ermöglichen. Der gebürtige Niederländer ist als Physiotherapeut mit dem Team unterwegs – dass er so viel mehr ist als das, zeigt unser Video, für das van Engelen uns Einblick in sein Schaffen gewährt hat.

Zahlreiche Helfer auf und neben der Piste

Doch zum Erfolg an Tag X tragen neben dem Team rund um die Athleten unzählige weitere helfende Hände bei. Zwei davon gehören Kurt Gasser, einem der zahlreichen freiwilligen Helfern von Adelboden. Am Renntag steht er frühmorgens auf, um den Kurs zu stecken. Er ist einer von vielen Helferinnen und Helfer, die am Chuenisbärgli Jahr für Jahr ein Rennen ermöglichen, das einen ganz besonderen Zauber ausübt. Dasselbe passiert in Wengen, wo auch dieses Jahr viele Freiwillige hart dafür arbeiteten, dass die weltbesten Abfahrer das legendäre Lauberhorn in Angriff nehmen konnten.

Positive Bilanz

Die sportlichen Erfolge und diejenigen abseits der Piste lassen auch den Swiss-Ski Geschäftsführer Bernhard Aregger und den Direktor Ski Alpin Walter Reusser glücklich und zufrieden auf die vergangenen zwei Rennwochenenden zurückschauen.

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Die Bilanz der beiden, die zum ersten Mal in ihrer jeweiligen Funktion im Einsatz standen, fällt äusserst positiv aus. So ist Aregger mit den Geschehnissen im Berner Oberland mehr als glücklich. «Es macht mich wahnsinnig stolz, das vollumfänglich erlebt zu haben.»