«Ich wollte nach Herzenslust Skifahren und Freude daran haben»
Die 26-jährige Sarah Höfflin gewann anlässlich des Freeski Weltcup Finals auf dem Corvatsch ihre erste Kristallkugel. Im Slopestyle-Weltcup überzeugte die in Genf geborene und aufgewachsene Freeskierin mit konstant guten Resultaten. Und jetzt wurde ihre Leistung mit der heiss begehrten Kristallkugel belohnt.
Was die Tochter eines Schweizers und einer Neuseeländerin mit holländischer Herkunft über ihren frisch gebackenen Slopestyle Gesamtweltcupsieg sagt, verrät sie uns hier:
Trotz dem verpassten Finaleinzug vergangene Woche auf dem Corvatsch, hast du es geschafft, zuoberst auf der Slopestyle Gesamtweltcuprangliste zu bleiben. Konntest du den Ladies während dem Finale zuschauen?
Ich war wirklich sehr enttäuscht, dass ich den Einzug ins Finale verpasst hatte. Die Bedingungen während der Qualifikation waren perfekt – da bleibt die Schuld einzig und alleine bei mir und bei meiner Performance.
Die Hälfte der Finals schaute ich zu.
Es war sehr hart, nicht mitfahren zu können. Aber dennoch bin ich irgendwie froh – so seltsam es klingen mag –, dass ich diese Erfahrung in dieser Saison gemacht habe. Das spornt mich weiter an, härter zu trainieren und das nächste Mal besser zu fahren.
Vergangene Saison musstest du aufgrund eines Kreuzbandrisses aussetzen. Hättest du Anfang dieser Saison erwartet, den Gesamtweltcup zu gewinnen?
Nicht für eine Sekunde! Es war auch nicht mein primäres Ziel, die Kristallkugel zu gewinnen.
Und was war dein Saison-Ziel?
Nach meiner Verletzungspause wollte ich stärker zurückkommen; das war mein Ziel. Ich wollte nach Herzenslust Skifahren und Freude daran haben. Die Klassierung in der Weltrangliste war für mich eher zweitrangig und somit habe ich mich auch nicht gross damit befasst.
Worauf hast du den Hauptfokus im Training gelegt, um dein Ziel zu erreichen?
Rails, Sprünge, Kondition, Kraft – von allem etwas. Während meiner intensiven Rehabilitation nach dem Kreuzbandriss musste ich meine Muskulatur erneut aufbauen. Daher verbrachte ich viele Stunden im Gym.
Auf dem Schnee habe ich viel Zeit ins Rail-Training gesteckt – hierzu muss ich sagen, dass ich vor meinem Unfall unglaublich schlecht war auf den Rails (lacht). Und natürlich musste ich auf mein vorheriges Level bei den Sprüngen kommen, was anfangs sehr frustrierend war. Doch mit hartnäckigem Training erreichte ich das nach einigen Wochen schnell wieder.
Erzähl uns etwas über dein bisheriges Saison-Highlight.
Mein Highlight in dieser Saison war der Weltcup auf der Seiser Alm in Italien! Wir logierten im coolsten Hotel, welches absolut fantastisches Essen zubereitete. Sogar Champagner hatten sie zum Frühstück!
Auch das Wetter war jeden Tag schlichtweg perfekt und am Ende zuoberst auf dem Podest zu stehen, war das Pünktchen auf dem i.
Wann hast du mit Freeskiing begonnen?
Freeskiing habe ich für mich entdeckt, als ich auf einem Skiausflug mit der Universität war. Nach meinem Uni-Abschluss beschloss ich, eine Skisaison in Tignes einzulegen.
Was liebst du an deinem Sport?
Viel einfacher zu sagen ist, was ich nicht daran mag: die Kälte.
In einer Woche startet Sarah Höfflin in der spanischen Sierra Nevada an den Weltmeisterschaften im Slopestyle – ihre ersten Weltmeisterschaften. Viel Erfolg, Sarah!
Was Sarah Höfflin zu ihrem Sieg der Kristallkugel sagt und womit sie das Gewicht der Kugel vergleicht:
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Bild: Alessandro Belluscio