Freundschaften für's Leben

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Sieg im Nationen Cup, zwei grosse Kristallkugeln, vier kleine Kristallkugeln, dreimal WM-Gold und sechsmal WM-Silber und damit zum sechsten Mal in Folge erfolgreichste Nation an einer Telemark Weltmeisterschaft. Hinzu kommen 50 Podiumsplätze im Weltcup, davon 22 Siege – das Swiss Telemark Team kann einmal mehr auf eine herausragende Saison zurückblicken. Mit den Rücktritten von mehreren Leistungsträgern geht indes eine Ära zu Ende. Auch für Cheftrainer Ruedi Weber schliesst sich ein Kapitel.

Nach 13 Jahren ist genug: Ruedi Weber tritt nach einer weiteren herausragenden Saison als Cheftrainer des Swiss Telemark Team zurück. In einem Interview gibt der 59-jährige Thuner Auskunft darüber, wer ihn in der vergangenen Saison überrascht hat, was ihn an seinen Athlet:innen am meisten beeindruckt und was ihm aus den letzten 13 Jahren am meisten in Erinnerung bleiben wird.

Ruedi Weber, das Swiss Telemark Team ist einmal mehr das weltbeste Telemark Team, stellt sowohl bei den Frauen wie bei den Männern die Gesamtweltcupsieger, hinzu kommen vier weitere Disziplinensiege, 22 Weltcupsiege und 28 weitere Podestplätze, sowie neun WM-Medaillen. Was sagst du zu dieser ausgezeichneten Bilanz?

Ruedi Weber: Nun, da gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Das ist einfach super und macht natürlich auch den Trainer stolz.

Was – oder wer - hat dich in der vergangenen Saison am meisten überrascht?

Überrascht hat mich, aber eher im negativen Sinn, das mittelmässige Abschneiden der Jungen, die den Winter zuvor am Schluss doch sehr gute Resultate erzielt haben. Trotz guter Ergebnisse im Herbsttraining haben sie es nicht geschafft, im Winter an die guten Resultate der vergangenen Saison anzuknüpfen. Da gilt es genau zu analysieren, warum sie ihre Leistungen nicht abrufen konnten. Schliesslich werden sie in Zukunft die Leistungsträger:innen im Swiss Telemark Team sein.

Du hast es eben selber angesprochen: Das Swiss Telemark Team hat mehrere Rücktritte zu verkraften, mit Amélie, Bastien, Gaëtan, Beatrice und Stefan kehren gleich mehrere Leistungsträger:innen dem Swiss Telemark Team resp. dem Spitzensport den Rücken. Was bedeutet das für das Swiss Telemark Team und die verbliebenen Athlet:innen sowie den Trainerstaff?

Die genannten Athlet:innen waren wichtige und vor allem zuverlässige Punktelieferanten. Mit ihren Rücktritten geht eine grosse Anzahl Punkte für die Nationenwertung verloren. Mit Martina Wyss, Nicolas Michel und Romain Beney haben wir aber noch immer Athlet:innen im Team, die Garanten für Podiumsplätze sind. Dahinter lauern mit Lea Lathion sowie Maxime und Alexi Mosset Junge, die absolut das Zeug haben, um vorne mitzumischen. Für den Trainerstaff bedeuten die Rücktritte primär viel Arbeit, um diese doch nicht unerheblichen Abgänge zu ersetzen.

Auch du trittst als Cheftrainer Swiss-Ski zurück…

Ich habe jetzt diesen Job während rund 13 Jahren mit viel Freude gemacht. Jetzt ist es an der Zeit, dass jemand anderes das Zepter übernimmt und die Schweizer Telemarkfahrer und -fahrerinnen an der Spitze begleitet.

Worauf bist du besonders stolz, wenn du an die vergangenen Jahre als Cheftrainer denkst?

Stolz bin ich in erster Linie auf die Athleten und Athletinnen, die als Amateursportler:innen immer wieder das intensive Training auf sich nehmen, sehr viel Freizeit und Ferien dafür hergeben und sich auch finanziell stark einschränken müssen, um im Telemarksport an der Weltspitze mitzufahren.

Und was oder wer bleibt dir besonders in Erinnerung?

Etwas, dass ich sicher nie vergessen werde, ist die sehr gute Zusammenarbeit mit meinem Chef HP Birchler, dem ganzen Trainerteam und auch mit den Fahrerinnen und Fahrern jeden Alters. Das sind Freunde fürs Leben! Wir haben so viele wunderbare, aber auch intensive Momente zusammen erlebt und gemeinsam unzählige Erfolge gefeiert – das prägt und verbindet.

Du hast jetzt insbesondere im Winterhalbjahr viel Freizeit… Wie sehen deine Pläne aus?

Ganz genau weiss ich noch, wie es weiter geht, ich versuche sicher noch etwas in die Pensionskasse zu arbeiten. Zuerst aber geniesse ich meinen Sommerjob als Bademeister im schönsten Flussbad der Schweiz, dem Schwäber in Thun.

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