Das Herz des Schweizer Sports unter der Lupe

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Das Projekt «Sportwirtschaft 5.0» will aufzeigen, wie der Schweizer Sport die Coronakrise langfristig überwinden kann. Am sogenannten Zukunftstag tauschten sich am Dienstag in Bern unter der Leitung von Swiss Olympic und dem Bundesamt für Sport BASPO rund 80 Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Interessensgruppen über Probleme, Chancen und die richtige Vorgehensweise aus.

Wie präsentiert sich die Situation für die Schweizer Sportwelt nach der Coronakrise? Welches sind die grössten Herausforderungen für Vereine, Verbände, Veranstalter, Athletinnen und Athleten? Und wie sehen die möglichen Lösungen aus, um Verluste auszugleichen und die langfristigen Herausforderungen zu meistern? Über diese und weitere Themen haben heute rund 80 Vertreterinnen und Vertreter aus verschiedensten Gebieten des Schweizer Sports am Zukunftstag des Projekts «Sportwirtschaft 5.0» im Stade de Suisse in Bern diskutiert. Durch die Schilderungen der Anwesenden und die Diskussionen ergab sich ein präzises Bild der Bedürfnisse und Herausforderungen des Schweizer Sportsystems.

«Noch nie wurde das Herz des Schweizer Sports so gründlich untersucht, wie mit diesem Projekt. Die Erkenntnisse sind wegweisend, um die Folgen der Coronakrise langfristig zu überwinden», sagte Jürg Stahl. Der Präsident von Swiss Olympic verglich den aktuellen Zustand des Sportsystems Schweiz mit jenem einer zarten Pflanze: «Aktuell setzen wir die Pflanze ein - wir stabilisieren. Durch das Giessen erfolgt der Anschub, danach blüht die Pflanze – es kommt zur Transformation.» Eine solche Veränderung braucht allerdings Kraft. Jürg Stahl rief die Anwesenden auf, die Herausforderungen mit Engagement und Ideenreichtum anzunehmen: «Anschub und Transformation müssen vom Sport ausgehen und umgesetzt werden. Wir müssen die Verantwortung zum Gestalten übernehmen und den Mut haben, Veränderungen entschlossen anzugehen.»

Begonnen hatte der Zukunftstag mit einer Rede von Bundesrätin Viola Amherd. Die Sportministerin versicherte den Anwesenden, dass der Sport auf die Unterstützung des Bundes zählen könne. «Das ist jedoch mit einer Aufforderung verbunden. So ist künftig unter anderem der Frauensport stärker zu fördern und auch der Behindertensport.» Matthias Remund, der Direktor des Bundesamts für Sport wiederum sagte: «Mit den Finanzhilfen des Bundes sind die strukturrelevanten Organisationen der Sportarten zu stützen. Nun ist es an den Verbänden, die Mittel entsprechend den Bedürfnissen einzusetzen.»

Die Erkenntnisse am Zukunftstag in Bern ergänzen die Ergebnisse zahlreicher Untersuchungen und Umfragen, die das Ressort für Sportökonomie der Eidgenössischen Hochschule für Sport im Rahmen des Projekts «Sportwirtschaft 5.0» zusammen mit den Mitarbeitenden von Swiss Olympic in den letzten Wochen durchgeführt hat. Swiss Olympic will dieses gesammelte Wissen in den kommenden Monaten zur Erstellung einer integralen Sportstrategie nutzen. Diese soll die gesamte Sportwirtschaft umfassen und die Bedürfnisse des Leistungs- und Breitensports gleichermassen berücksichtigen.