Swiss-Ski Jahresbericht 2018/19

«Ein Jahr im Zeichen der WM-Emotionen»

Die sportliche Bilanz der vergangenen Saison liest sich für Swiss-Ski mit insgesamt zwölf Medaillen an den drei «grossen» FIS-Weltmeisterschaften erfreulich. Im kombinierten Medaillenspiegel der Titelkämpfe Alpin, Nordisch und Snowboard/Ski Freestyle resultierte damit der vierte Platz, worauf wir zu Recht stolz sein dürfen. Werden die beiden Weltmeisterschaften im Telemark und Biathlon auch berücksichtigt, sieht die Bilanz vor allem dank den sieben Telemark-Medaillen noch beeindruckender aus.
 

Interview mit Swiss-Ski CEO Markus Wolf


«Wir erleben die erfolgreichste Periode seit den Achtzigerjahren»

Swiss-Ski darf auf einen weiteren erfolgreichen Winter mit zahlreichen WM-Medaillen und Weltcup-Podestplätzen zurückblicken. Zeit, um sich auf den Lorbeeren auszuruhen, bleibt freilich keine. Im Interview äussert sich der CEO Markus Wolf zur sportlichen Bilanz, den anhaltenden Herausforderungen des Skiverbandes, bevorstehenden Projekten und darüber, weshalb seine innere Ruhe im oftmals emotionsgeladenen Umfeld vorteilhaft ist.

Mit welcher Note bewertest du das Abschneiden von Swiss-Ski über alle Sportarten hinweg im Weltcup- und WM-Winter 2018/19?

Markus Wolf: Für Swiss-Ski gesamthaft war der Winter gut bis sehr gut, was einer Schulnote im Bereich 5 bis 5,5 entspricht.

Auf eine sehr gute Saison zurückblicken dürfen die Alpinen.

Das ist so. Das Abschneiden der Alpinen ist immer auch ein wenig die Fiebermessung für unsere Gesamteinschätzung. Das Männer-Team machte nochmals einen Schritt nach vorne, die Jungen haben sich verbessert. In den technischen Disziplinen ging die Entwicklung gar etwas schneller voran als man hat erhoffen dürfen. Bei den Frauen war die Situation aufgrund von Verletzungen und Leistungsträgerinnen, die nicht perfekt in Form gewesen sind, etwas schwieriger. Gleichwohl haben wir den 2. Rang in der Nationenwertung konsolidiert und den Vorsprung auf Platz 3 sogar ausbauen können. Die WM in Åre endete für uns mit einer guten Medaillenbilanz.

Im nordischen Bereich lief es dagegen nicht wie erhofft.

Hier haben wir uns teilweise schwergetan. Im Skispringen gab es einen Aufwärtstrend, mit Killian Peier konnte sich ein Athlet vor Simon Ammann platzieren und eine sehr wertvolle WM-Medaille gewinnen. Hinter diesen zwei Springern gibt es Entwicklungen, die mir gefallen – freilich auf verhältnismässig tiefem Ausgangsniveau, weil wir hier die grössten Probleme gehabt haben. Im Langlauf und Biathlon tun wir uns schwer, ganz nach vorne aufs Podest zu kommen. Daran müssen wir in den nächsten Jahren hart arbeiten. Entsprechend verliefen auch die Weltmeisterschaften. Es gab zwar sowohl im Langlauf als auch im Biathlon einige gute Ansätze, aber letztlich resultierten keine Medaillen. Unsere Ansprüche sind höher.

Den Ansprüchen gerecht geworden sind jedoch die Freestyler und Snowboarder sowie auch die Telemarker?

Ihre Leistungen im Weltcup und an den Weltmeisterschaften haben Freude bereitet. Die WM der Freestyler und Snowboarder in Park City war sehr schwierig und dürftig organisiert. Es gab viele wetterbedingte Herausforderungen, es kam zu Verschiebungen und Absagen, die Athleten fanden schlecht präparierte Wettkampfkurse vor. Mir hat extrem gut gefallen, wie unser Team mit diesen Widrigkeiten umgegangen ist. Vor allem weil man gewusst hat, dass an den jeweiligen Tagen gleichwohl ein Medaillensatz verteilt wird – auch wenn die Piste nicht optimal ist. Trotz einiger 4. Plätze war die Ausbeute in Utah mit sieben Medaillen sehr gut. Im Telemark haben unsere Athletinnen und Athleten fast die Hälfte aller Weltcup-Podestplätze errungen – dazu ebenfalls sieben WM-Medaillen.
 

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