Zum Auftakt des dreitägigen Telemark-Fests vor heimischer Kulisse legt das Swiss Telemark Team einen Traumstart hin: Amélie Wenger-Reymond gewinnt mit 2.56 Sekunden Vorsprung das erste Classic Race der diesjährigen Weltcup-Saison! Vorjahressiegerin Martina Wyss sichert sich Rang 2, Dritte mit bereits 9.45 Sekunden Rückstand auf die Siegerin wird die Französin Argeline Tan Bouquet. Auch bei den Männern geht der Sieg an die Schweiz: Bastien Dayer setzt sich vor den beiden Franzosen Elie Narbot und Charly Petex durch.
Schon an den Weltmeisterschaften 2021 an selber Stätte hatte sich Amélie Wenger-Reymond den Sieg gesichert, nun also schlug die Besitzerin von nicht weniger als 44 Kristallkugeln und 16 Weltmeistertiteln auf der Cheselenpiste in der Königsdisziplin erneut zu und sicherte sich den Sieg mit einer souveränen Leistung. Wie rund eine Woche zuvor beim Weltcup-Auftakt in Carezza sicherte sich die Lauterbrunnerin Martina Wyss den zweiten Rang. Eine Top-Leistung gelang mit ihrem 6. Rang zudem Marie-Julie Huber.
Bei den Männern hielt Bastien Dayer währenddessen das sehr starke Team aus Frankreich in Schach. Bei seinem 41. Weltcup-Erfolg distanzierte er Elie Nabot um 1.43 Sekunden. Team Frankreich belegte schliesslich die Ränge zwei bis und mit sechs. Rang 8 sicherte sich Nicolas Michel; es war seine erste Classic nach seinem Kreuzbandriss.Die 1.4 Kilometer lange und 470 Höhenmeter aufweisende Rennstrecke Cheselen verlangte von den Athletinnen und Athleten alles ab. So war es nicht überraschend, dass sich die Routiniers durchsetzen konnten.
Auf einen Start verzichten mussten derweil krankheitsbedingt Beatrice Zimmermann und bei den Männern Gaëtan Procureur (gebrochener Daumen), Léa Lathion schied aus. Beatrice Zimmermann wird kurzfristig über eine Teilnahme an den beiden anstehenden Parallel-Sprints entscheiden.
It's time to say Goodbye
Mit diesen Worten gab Stefan Matter, neunfacher Weltcup-Sieger und zweifachen Weltmeister, Gesamtweltcup-Sieger 2020 und dreimaliger Gewinner der kleinen Kristallkugel im Classic-Weltcup, nach dem Classic Race seinen sofortigen Rücktritt vom Telemark-Sport bekannt. Der Engelberger hatte sich im März 2020 an der Telemark-SM auf Melchsee-Frutt beide Kreuzbänder und die Patellasehne im linken Knie gerissen und war erst am Freitag an gleicher Stätte auf die Rennpiste zurückgekehrt, um noch eine letzte Saison zu bestreiten. Die beiden Jahre abseits der Rennpiste bezeichnet der 35-Jährige, der am Heim-Weltcup zugleich als Vize-Präsident im OK tätig war, als schwierig. So hätten drei Knieoperationen die Reha noch schwieriger und die Ungewissheit, ob ich je wieder Rennen bestreiten kann, noch grösser gemacht. Er habe eine Zeit der beruflichen und sportlichen Neu-Orientierung hinter sich und habe sich schon vor dem Heim-Weltcup eingestehen müssen, dass Rennen auf höchstem Level kaum mehr möglich seien. Deshalb sei es nun Zeit, auf Wiedersehen zu sagen.
Weiteres Programm am FIS Telemark Weltcup 2023 Melchsee-Frutt
