Joel Bieri neuer Nachwuchschef Skispringen und Nordische Kombination

Zurück
20190130_swiss-ski_selektionen_langlauf.jpg

Joel Bieri ist seit Anfang Dezember als Chef Nachwuchs für die Sportarten Skispringen und Nordische Kombination bei Swiss-Ski tätig. Der ehemalige Kader-Athlet (Nordische Kombination) tritt damit die Nachfolge von Berni Schödler an.

Bis Ende März hat Bieri bei Swiss-Ski eine 40-Prozent-Anstellung, danach wird diese auf 80 Prozent erhöht. Innerhalb des Organisationskomitees des Weltcup-Finals der Alpinen auf der Lenzerheide verantwortet der 31-Jährige die Bereiche Schutzkonzept, Akkreditierungen und Zeremonien.

Als OK-Chef der nordischen Junioren-WM 2018 in Kandersteg sowie als ehemaliger Aktiver von Swiss-Ski bringt Bieri, der in Chur Sportmanagement studiert hat, vielseitige Erfahrungen für seine neue Tätigkeit mit. Als Chef Nachwuchs im Skispringen und in der Nordischen Kombination zeichnet er für die Kursangebote und die Wettkampf-Beschickungen in den Jugend-Kategorien in diesen beiden Swiss-Ski Sportarten verantwortlich. Er stellt die Umsetzung der Nachwuchs-Wettkampfserie Helvetia Nordic Trophy sicher und wird dazu beitragen, eine neue Struktur im Bereich Nachwuchs mit den beiden Gefässen Team Ost und Team West zu etablieren.

Bieri gewann als Kombinierer an Schweizer Meisterschaften zweimal Bronze (2008 und 2009). Auf Stufe Weltcup erreichte er mit der Schweiz im Januar 2010 beim Team-Wettkampf in Schonach den 4. Platz.
 

Joel, inwieweit helfen dir deine Erfahrungen als OK-Chef der Junioren-WM 2018 in Kandersteg und als ehemaliger Athlet für deine neue Aufgabe bei Swiss-Ski?

Als ehemaliger Aktiver kann ich den Athletenweg besser nachvollziehen und kenne ich die damit verbundenen Freuden und Herausforderungen gut. Das hilft mir sehr. Durch meine Tätigkeit als OK-Chef der Junioren-WM 2018 wiederum konnte ich ein hilfreiches Netzwerk aufbauen und die Bedürfnisse von Veranstalter-Seite kennenlernen.

In dieser Saison hat mit Dominik Peter ein junger Skispringer schon mehrmals Weltcup-Punkte erringen können. Wie beurteilst du allgemein die Situation im Schweizer Skisprung-Nachwuchs?

Die Schweiz verfügt durchaus über Skisprung-Talente. Zentral ist, dass wir eine gewisse Breite haben. Je stärker die Breite an Nachwuchsathleten an der Basis ausgeprägt ist, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir Athleten in den Weltcup bringen. Es geht darum, möglichst viele Kinder für das Skispringen zu begeistern. Was sich immer wieder zeigt, ist die Tatsache, dass die Begeisterung bei einem Kind automatisch da ist, wenn es mal über eine Schanze gesprungen ist. Unsere Herausforderung ist es, die Kinder überhaupt zu den Schanzen zu bringen.

Als ehemaliger Kombinierer liegt dir die Nordische Kombination selbstredend am Herzen. Hier sind die Herausforderungen besonders gross.

Das ist so. Hier ist die Herausforderung für uns insofern noch grösser, weil wir mit Pascal Müller derzeit nur über einen Kader-Athleten verfügen. Für die Jungen fehlen die Vorbilder aus den eigenen Reihen. Ich kann mich gut an meine Zeit erinnern: Als ich ins C-Kader kam, war der Ansporn riesig, dereinst mit den Athleten aus dem Nationalteam mittrainieren zu dürfen. Es gilt, die Skiclubs an der Basis dahingehend zu sensibilisieren, einem Kind die Nordische Kombination näher zu bringen, wenn es entsprechendes Interesse zeigt. Es ist essentiell, dass wir wieder mit einer Gruppe arbeiten können, damit eine Dynamik entstehen kann.

Was steht bei dir in den ersten Wochen in neuer Funktion zuoberst auf der To-do-Liste?

Ich befinde ich mich in einem intensiven Austausch mit Berni Schödler, der nicht nur mein Vorgänger als Chef Nachwuchs ist, sondern auch mein direkter Vorgesetzter. Am Wochenende steht der FIS-Cup in Kandersteg auf dem Programm. Diesen gilt es mit entsprechenden Covid-19-Schutzmassnahmen zu begleiten. Auch finden laufend Abklärungen statt, in welcher Form die Helvetia Nordic Trophy heuer durchgeführt werden kann. Und nicht zuletzt geht es darum, viele Gespräche mit Leuten aus der Skisprung- und Kombinations-Szene zu führen.