Carlo Janka beendet seine erfolgreiche Karriere in Wengen

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Foto: Keystone-SDA

Einer der erfolgreichsten Schweizer Alpinen tritt ab: Carlo Janka beendet aus gesundheitlichen Gründen seine Karriere und wird am Samstag anlässlich der Lauberhorn-Abfahrt zum letzten Mal bei einem Weltcup-Rennen am Start stehen.

Carlo Jankas Abschied als aktiver Skirennsportler erfolgt an jenem Ort, wo er im Weltcup besonders erfolgreich war: In Wengen. Hier siegte er dreimal, nirgendwo stand er öfters zuoberst auf dem Podium. 2010, in seiner erfolgreichsten Saison überhaupt, triumphierte der Obersaxer bei der Lauberhorn-Abfahrt, zweimal entschied er auch die Kombination in Wengen für sich (2009, 2015).

Neben Pirmin Zurbriggen ist Janka der einzige Schweizer, der bei den Männern das «Ski-Triple» aus Olympiasieg (2010 im Riesenslalom), Weltmeistertitel (2009 im Riesenslalom) und Gesamtweltcupsieg (2010) erringen konnte. Der heute 35-Jährige, der auch eine kleine Weltcup-Kristallkugeln für den Sieg in der Kombinations-Wertung 2009 in seinem Besitz hat, feierte insgesamt elf Weltcupsiege in vier verschiedenen Disziplinen; 28-mal schaffte es der zweimalige WM-Medaillengewinner – 2009 liess er sich auch Bronze in der Abfahrt umhängen – im Weltcup auf das Podest. Auf dem Weg zum Sieg im Gesamtweltcup in der Saison 2009/10, in deren Nachgang er von der Internationalen Vereinigung der Ski-Journalisten (AIJS) mit dem Skieur d'Or ausgezeichnet wurde, gelang Janka Anfang Dezember 2009 in Beaver Creek Herausragendes. Er siegte an drei aufeinanderfolgenden Tagen sowohl in der Super-Kombination, in der Abfahrt als auch im Riesenslalom. Vor ihm war dies nur dem Franzosen Jean-Claude Killy (1967) gelungen.

Aufgrund verschiedener Verletzungen und gesundheitlicher Probleme errang Janka acht seiner elf Weltcupsiege bis und mit der Saison 2009/10. Im Dezember 2010 wurde bekannt, dass er damals unter Herzrhythmusstörungen litt, was eine Einschränkung seiner maximalen Leistungs- und Erholungsfähigkeit zur Folge hatte. Im Februar 2011 unterzog sich Janka wegen zunehmender Symptome einem Eingriff am Herzen. Nur zehn Tage nach jener Operation feierte der Bündner im Weltcup-Riesenslalom von Kranjska Gora ein fast unglaublich anmutendes Comeback: Er errang an jenem Ort, wo er kurz vor Weihnachten 2005 sein Weltcup-Debüt gegeben hatte, den ersten Saisonsieg.

In den Saisons danach mach(t)en ihm bis heute immer wieder auftretende Rückenbeschwerden zu schaffen. Einen weiteren grossen gesundheitlichen Rückschlag erlitt Janka kurz vor Beginn der Saison 2017/18, als er beim Riesenslalom-Training auf der Diavolezza einen Kreuzbandriss im rechten Knie erlitt, den er konservativ behandeln liess.

Am Freitag und Samstag wird der «Iceman» anlässlich der Abfahrten am Lauberhorn nun letztmals als Weltcup-Fahrer am Start stehen. Nach dannzumal 287 Starts auf höchster Stufe darf er auf eine bewegte Karriere mit vielen Höhen und Tiefen zurückblicken. Aufgrund seiner zahlreichen Erfolge ist ihm ein Eintrag in die Ski-Geschichtsbücher gewiss.