Weltcup-Auftakt mit Pascal Müller: «Ein Kindheitstraum wird wahr»

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Startet erstmals beim Weltcup in Ruka: Pascal Müller. (Foto: Nordic Focus)

Am Wochenende fällt im nordfinnischen Ruka der Startschuss in die Weltcup-Saison der Nordisch-Kombinierer. Und mit Pascal Müller wird dort nach mehreren Jahren wieder ein Schweizer am Start stehen.

Wenn im Herbst jeweils in diversen Vorschauen die anstehenden Weltcup-Auftakte in den verschiedenen Swiss-Ski-Sportarten beleuchtet werden, suchte man in den vergangenen Jahren die Nordische Kombination vergebens. Regelmässige Einsätze auf der höchsten internationalen Wettkampfstufe gab es aus Schweizer Sicht keine, und auch der Startschuss in den Weltcup, der jeweils Ende November in Ruka fällt, ging in den letzten Jahren stets ohne Schweizer Beteiligung über die Bühne. Anders in diesem Jahr: Pascal Müller wird vom 23. bis 26. November in Nordfinnland ins Wettkampfgeschehen eingreifen und so dafür sorgen, dass die Weltcup-Saison 2023/24 unter Mittun der Schweizer Farben eingeläutet wird.

Auftakt am Polarkreis

«Ruka ist meine absolute Lieblingsschanze, eine Fliegerschanze», so der B-Kader-Athlet von Swiss-Ski. Dort brauche es speziell viel Mut und Überzeugung – und auch ein bisschen Windglück. In Ruka, dem Wintersportzentrum nördlich der finnischen Stadt Kuusamo nahe am Polarkreis, herrscht Ende November jeweils schon tiefster Winter. Eine Traumlandschaft, wie Pascal Müller sie beschreibt. «Dass ich dort nun beim Weltcup-Auftakt dabei sein kann, damit wird ein Kindheitstraum von mir wahr.»

In den vergangenen zwei Saisons hatte Pascal Müller, der einzige Nordisch-Kombinierer in einem Swiss-Ski-Kader, vereinzelte Weltcup-Einsätze. Nach seinem Debüt im Winter 2021/22 kam der Glarner in der vergangenen Saison jedoch nicht mehr auf Touren. Einen Grossteil des Winters kämpfte der 22-Jährige mit gesundheitlichen Problemen, was die Saison für ihn vor allem auch mental zu einer Herausforderung und einem «grossen Kampf» machte, wie er selbst sagte. Im Frühling unterzog er sich dann einer Nasenoperation, um die chronische Nasennebenhöhlenentzündung, die ihn seit längerer Zeit plagte, einzudämmen. «Die Operation hat sich wirklich gelohnt und ich habe viel mehr Luft», so Müller. Mit dem Sommertraining sei er nun sehr zufrieden. Er habe vor allem im Ausdauerbereich einen grossen Schritt vorwärts machen können.

Kooperation mit Deutschem Skiverband

Nach dem Weltcup-Auftakt wird Pascal Müller vorerst zurück in den Continental Cup wechseln und im Dezember dessen Wettkämpfe in Lillehammer und Kuusamo bestreiten. «Wie es danach aussieht, wird mein Trainer entscheiden und hängt natürlich auch von meinen Leistungen ab», erklärt er. Die Chancen stehen aber gut, dass er im kommenden Winter sowohl im Continental Cup als auch im Weltcup starte. Das Ziel sei ein langfristiger Aufbau hinsichtlich der Olympischen Spiele 2026.

Pascal Müller ist im Training und bei Wettkämpfen mit dem deutschen Team unterwegs: «Es macht mir sehr viel Spass, wir pushen uns gegenseitig. Ich bin nicht der Schweizer, der auch noch dabei ist, sondern richtig ins Team integriert.»

Sein Ziel im kommenden Winter ist es, seine ersten Weltcup-Punkte einzufahren. Bisher war Rang 43 sein bestes Resultat auf dieser Stufe. Zudem möchte er im Continental Cup Spitzenresultate herauslaufen und -springen. «Ich werde mich auf meine Leistung konzentrieren und in jeden Wettkampf meine volle Energie reinlegen, sodass ich mein Maximum abliefern kann», so Müller. Ein erstes Mal wird er dies am kommenden Wochenende beim Weltcup-Auftakt in Ruka tun.
 

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