Slalom-Bronze für Wendy Holdener

Zurück
Foto: Keystone-SDA

Nach Silber in Pyeongchang 2018 gewinnt Wendy Holdener im Slalom erneut eine Olympia-Medaille. Die Schwyzerin wird in Yanqing hinter der slowakischen Siegerin Petra Vlhova und der Österreicherin Katharina Liensberger Dritte.

Nur um zwölf Hundertstel verpasste Holdener, die nach dem ersten Lauf noch Fünfte gewesen war, die Goldmedaille. Zu dieser hatten ihr vor vier Jahren - damals als Halbzeit-Führende - sogar nur fünf Hundertstel gefehlt. Insgesamt handelt es sich bei der 28-Jährigen aus Unteriberg um die dritte Olympia-Auszeichnung. 2018 in Südkorea war sie im Team-Wettkampf massgeblich am Schweizer Triumph beteiligt gewesen.

Wendy Holdener: "Ich fühlte mich nicht ganz so wie im Training, da bin ich wirklich sackstark gefahren. Ich wusste, dass ich heute ein gutes Rennen zeigen kann und alles passen würde. Ich hatte dann aber nie das Spielerische und fand auch die Lockerheit beim Fahren nicht wie sonst. Ausser vielleicht im ersten Lauf im mittleren Teil. Im Ziel war ich dann Dritte, und wusste, das war zu wenig und dass ich nicht das gezeigt habe, was ich wollte. Dann aber kam eine nach der anderen Fahrerin und klassierte sich knapp hinter mir. Dabei hatte ich es doch eigentlich schon aufgegeben. Nun bin ich einfach happy, dass es mir doch noch zur Medaille gereicht hat. Das gibt mir wieder enorm viel Mut. Ich bin glücklich, dass sich die Arbeit doch ausbezahlt hat."

Neben Holdener klassierten sich auch die weiteren Schweizerinnen in den Top 10. Für Michelle Gisin, zur Halbzeit hinter der am Ende viertklassierten Deutschen Lena Dürr noch Zweite, war Rang 6 mit sechs Zehnteln Rückstand auf Vlhova allerdings ein schlechter Lohn und schwer zu verdauen. Doch die Engelbergerin verlor in der Entscheidung auf ihrer Fahrt nach hervorragendem Start zunehmend an Schwung.

Camille Rast hingegen durfte sich über ihren 7. Rang vorbehaltlos freuen. Die 22-jährige Unterwalliserin machte im Finaldurchgang dank drittbester Zeit (hinter Vlhova und Liensberger) noch drei Positionen gut. Aline Danioth - wie Rast Olympia-Debütantin - wurde Zehnte. Ein voller Erfolg für die 23-jährige Urnerin, welche nach ihren zwei schweren Knieverletzungen erst seit dieser Saison wieder Rennen bestreiten kann.

Vlhova mit acht Hundertsteln Vorsprung

Ein noch grösserer Sprung nach vorne als Holdener gelang den zwei anderen Fahrerinnen auf dem Podest. Vlhova, die in dieser Weltcup-Saison fünf Slaloms gewann, stiess von Position 8 mit Laufbestzeit noch an die Spitze vor. Die 26-Jährige, die seit letztem Sommer vom Tessiner Mauro Pini trainiert wird, sorgte damit für den ersten Olympiasieg einer gebürtigen Slowakin.

Der ehemalige Schweizer Cheftrainer Pini war es auch, der in Yanqing den zweiten Lauf gesetzt hatte. Vlhovas Vorsprung auf Slalom-Weltmeisterin Liensberger, die fünf Positionen gutmachen konnte, betrug acht Hundertstel.