Schweizer Alpine zurück auf dem Weltcup-Thron

Zurück
Das Swiss-Ski Team gewinnt in Soldeu die Nationenwertung. (Bild: Gabriele Facciotti)

Die Schweiz eroberte in der zu Ende gegangenen alpinen Weltcup-Saison ihren Status als beste Ski-Alpin-Nation eindrucksvoll zurück. Im Nationencup distanzierte Swiss-Ski die zweitplatzierte Alpin-Equipe aus Österreich um 2589 Punkte.

Am 19. Februar hatte die Schweiz die alpinen Ski-Weltmeisterschaften als Nummer 1 im Medaillenspiegel abgeschlossen. Exakt einen Monat später endete in Soldeu in Andorra nach insgesamt 77 Rennen der alpine Ski-Weltcup 2022/23, dem die Schweiz als beste Nation ihren Stempel aufdrückte. «Platz 1 in der Weltcup-Nationenwertung ist die grösste Auszeichnung für das System Skisport Schweiz. Uns ist es nun zum dritten Mal in den vergangenen vier Jahren gelungen, diese Trophäe zu gewinnen. Wir erleben zweifellos die erfolgreichste Phase bei den Alpinen seit den Achtzigerjahren», so Swiss-Ski Präsident Urs Lehmann.

Auf dem Weg zu Platz 1 am Ende der Saison 2022/23 sammelten die Schweizer Athletinnen und Athleten 11'318 Punkte und damit 1231 Zähler mehr als 2021, als zum vorletzten Mal der Nationen-Cup gewonnen werden konnte. Sowohl die Anzahl Saisonsiege (24, in der Vorsaison 14) als auch die Zahl der Podestplätze (57, in der Vorsaison 51) konnte im Vergleich zum Vorwinter gesteigert werden. Mehr Weltcup-Siege als in der Saison 2022/23 gab es für Swiss-Ski bei den Alpinen letztmals 1988/89 (31). Und auch betreffend die Anzahl Podestplätze muss man in den Ski-Geschichtsbüchern bis ins Jahr 1989 zurückblättern, um eine noch bessere Ausbeute (59) ausfindig zu machen. In den vergangenen sechs Wintern stiegen die Schweizer Alpinen öfter aufs Weltcup-Podest (296-mal) als in den 15 vorherigen Saisons (2002/03 bis 2016/17) zusammen (291-mal).

Wir erleben zweifellos die erfolgreichste Phase bei den Alpinen seit den Achtzigerjahren.

Urs Lehmann, Präsident Swiss-Ski

Zum fünften Mal nach 1983, 1985, 1987 und 2021 gelang es Swiss-Ski, die Nationenwertung in allen Kategorien – Overall, Männer und Frauen – für sich zu entscheiden. Das Frauen-Team, in der letzten Saison noch im 2. Rang klassiert gewesen, ist zum dritten Mal in den letzten drei Jahrzehnten die Nummer 1 im Weltcup. Bei den Männern resultierte für Swiss-Ski zum vierten Mal in Folge der 1. Platz. Die Gesamtwertung des Nationen-Rankings gewann die Schweiz bei den Alpinen heuer zum zehnten Mal. «Dass wir die Nationenwertung in dieser Saison so souverän haben gewinnen können, zeigt, dass wir einerseits über eine grosse Breite von herausragenden Athletinnen und Athleten verfügen, zum anderen ist es aber auch das Resultat einer fokussierten, ruhigen und erstklassigen Arbeit des gesamten Staffs – sei es innerhalb des Trainer-Teams um die Chefcoaches Tom Stauffer und Beat Tschuor, im Service-Bereich oder in der medizinischen Betreuung. Innerhalb unseres Betreuer-Staffs haben wir seit einigen Jahren eine sehr hohe Konstanz, sodass die Rädchen immer besser ineinandergreifen und wir uns auf punktuelle Anpassungen und Verbesserungen konzentrieren können», hält Walter Reusser, Alpin-Direktor von Swiss-Ski, fest.

Bei den Frauen schafften es mit Lara Gut-Behrami (2.) und Wendy Holdener (7.) zwei Schweizerinnen in die Top 7 der Weltcup-Gesamtwertung, bei den Männern waren es mit Marco Odermatt (1.), Loïc Meillard (6.) und Ramon Zenhäusern (10.) drei unter den ersten zehn. Mit 2042 Zählern stellte Marco Odermatt nicht nur einen Punkterekord bei den Männern auf, der Nidwaldner schaffte es auch als zweiter Schweizer nach Pirmin Zurbriggen, die grosse Kristallkugel ein zweites Mal in seinen Besitz zu bringen. Mit nun 24 Weltcup-Siegen rangiert Odermatt, der sich zudem zwei kleine Kristallkugeln für die Siege in der Super-G- und Riesenslalom-Wertung sichern konnte, in der Schweizer Bestenliste bereits im 2. Rang (hinter Pirmin Zurbriggen). Die vierte Kristallkugel für die Schweiz, jene für Platz 1 in der Super-G-Wertung der Frauen, brachte Lara Gut-Behrami beim Weltcup-Finale in Soldeu in ihren Besitz.

Keine andere Nation feierte in der zu Ende gegangenen alpinen Weltcup-Saison mehr Siege als die Schweiz. Marco Odermatt (13), Lara Gut-Behrami (3), Wendy Holdener (2), Daniel Yule (2), Ramon Zenhäusern (2), Loïc Meillard (1) und Corinne Suter (1) sorgten für insgesamt 24 Schweizer Saisonsiege. Norwegen kommt auf 17 Triumphe, die USA auf deren 14, Italien auf 8 und Österreich auf 7.

Die Schweizer Männer durften in der abgelaufenen Saison über 18 Weltcup-Siege jubeln. Damit egalisierten sie die eigene Rekordmarke, aufgestellt in der Saison 1986/87.


Insgesamt:

24 Siege (letzte Saison: 14)
57 Podestplätze (letzte Saison: 51)


Männer:

18 Siege (letzte Saison: 9)
36 Podestplätze (letzte Saison: 32)

Abfahrt - 6 Podestplätze (0/3/3)
Super-G - 10 Podestplätze (6/2/2)
Riesenslalom - 12 Podestplätze (8/2/2)
Slalom - 8 Podestplätze (4/2/2)


Frauen:

6 Siege (letzte Saison: 4)
20 Podestplätze (letzte Saison: 18)

Abfahrt - 5 Podestplätze (0/1/4)
Super-G - 6 Podestplätze (3/1/2)
Riesenslalom - 4 Podestplätze (1/2/1)
Slalom - 5 Podestplätze (2/2/1)



Podestplätze der Schweizer Athletinnen und Athleten:


Marco Odermatt – 22 (13/5/4)
Lara Gut-Behrami – 9 (3/2/4)
Wendy Holdener – 5 (2/2/1)
Ramon Zenhäusern – 3 (2/1/0)
Daniel Yule – 3 (2/0/1)
Loïc Meillard – 5 (1/1/3)
Corinne Suter – 5 (1/1/3)
Gino Caviezel – 1 (0/1/0)
Joana Hählen – 1 (0/1/0)
Stefan Rogentin – 1 (0/1/0)
Niels Hintermann – 1 (0/0/1)
 

Nationencup:


Gesamt:
1. Schweiz 11'318
2. Österreich 8729
3. Norwegen 7611
4. Italien 6698
5. USA 4389

Frauen:
1. Schweiz 5020
2. Italien 4188
3. Österreich 3973

Männer:
1. Schweiz 6298
2. Norwegen 5272
3. Österreich 4756

Ähnliche News

  • 19.3.2023 | 13:04
    Europacup-Saison 2022/23: Die nächsten Weltcup-Cracks stehen schon bereit
  • 19.3.2023 | 16:22
    Überflieger Marco Odermatt: Der gewöhnliche Ungewöhnliche
  • 19.3.2023 | 15:38
    Eine Saison der Superlative – der Rückblick