Erfolg durch direkten Wissenstransfer – neue Struktur in der Swiss-Ski Ausbildung

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Demian Franzen, Swiss-Ski Ausbilder Ski Alpin Leistungssport

Die neusten Forschungserkenntnisse direkt im Leistungssport anwenden: Dies ist das Ziel der reorganisierten Ausbildungs-Abteilung von Swiss-Ski. Mit der neu geschaffenen Stelle des Ausbilders im Bereich Ski Alpin Leistungssport soll die Forschung näher zum Sport gebracht werden.

Hauptziel des Leistungssports ist es – neben der ganzheitlichen Entwicklung der Athletinnen und Athleten – erfolgreich zu sein. «Diesem Punkt müssen wir auch im Bereich Ausbildung Beachtung schenken», so Gion-Antieni Maissen, Leiter Ausbildung bei Swiss-Ski. Entscheidend sei, dass neugewonnenes Wissen möglichst schnell umgesetzt werden könne. Genau dies soll die neu geschaffene Stelle des Ausbilders Ski Alpin Leistungssport, die von Demian Franzen bekleidet wird, ermöglichen: Die neusten Erkenntnisse aus dem Swiss-Ski Forschungsteam sollen durch Franzen direkt und stufengerecht in die Aus- und Fortbildungskurse integriert und so an die Wettkampfteams gebracht werden. «Eine solche Stelle ist im Breitensport ‹nice to have›, in der Leistungssportausbildung künftig aber unverzichtbar», so Maissen. Nur so könne sichergestellt werden, dass die Inhalte im Bereich Sport, Material, Athlet, Schnee und Coaching auf die Bedürfnisse des Leistungssports angepasst seien und sie die nötige Praxisrelevanz hätten.

Daten zu sammeln, ist ziemlich einfach, aber diese zeitnah und kundenfreundlich der Athletin und dem Trainer zur Verfügung zu stellen, dies ist die grosse Herausforderung.

Demian Franzen, Swiss-Ski Ausbilder Ski Alpin Leistungssport


Demian Franzen, früher selbst Ski-Alpin-Athlet, ist seine neue Stelle als Ausbilder Ski Alpin Leistungssport im August angetreten. Im Interview erzählt er, …

… welche Aufgaben er konkret übernehmen wird:

«Meine drei Hauptaufgaben sind die inhaltliche Verantwortung der Ausbildung Ski Alpin Leistungssport, Kursleitungen in verschiedenen Modulen sowie der Support in den Teams im Bereich Forschung und Entwicklung. Dabei liegt diese Saison der Fokus auf dem Weltcup-Speed-Team der Männer. Zudem kriege ich die Chance, als ‹Coach Developer› Trainerinnen und Trainer auf ihrem Weg zum Berufstrainer-Abschluss zu begleiten. Dazu gehören zum Beispiel Trainings- und Wettkampfbesuche, die ich abhalte und später mit ihnen zusammen reflektiere. Dies ermöglicht es mir, die angehenden Trainerinnen und Trainer im Feld zu sehen und potenzielle Diamanten zu entdecken.»

… welches seine Ziele und Visionen in der neuen Funktion sind:

«Im Bereich der Trainerausbildung ist mein Ziel, einen grösseren Pool von Klassenlehrerpersonen im Bereich Leistungssport zu rekrutieren sowie die Erkenntnisse und Daten der Forschung zu filtern und in die Ausbildung zu transferieren. Zudem möchte ich den Kontakt zu den Regionalverbänden und deren Ausbildungsverantwortlichen intensivieren – sie sind für mich die ‹Keyplayer›, damit Kursinhalte optimiert werden können und ein roter Faden von der Basis bis zum Berufstrainer besteht.
Ich als Praktiker habe die Vision, die Trainerausbildung vermehrt auf den Schnee zu bringen. Weiter wünsche ich mir, dass der Stellenwert einer Trainerin respektive eines Trainers erhöht wird und es gute Aufstiegs- und Karrieremöglichkeiten gibt. Die Leistungssport-Trainerinnen und -Trainer vermehrt für kurze Inputs in die Ausbildung zu integrieren, fände ich sinnvoll, damit vom grossen Wissen profitiert werden und eine bessere Vernetzung stattfinden kann. Eine weitere Vision ist es, in der Trainerausbildung vermehrt mit Swiss Snowsports zusammenzuarbeiten und so einzelne Module niveaugerechter anzupassen.
Im Bereich der Forschung sehe ich die Visionen klar in der Digitalisierung: Daten zu sammeln, ist ziemlich einfach, aber diese zeitnah und kundenfreundlich der Athletin und dem Trainer zur Verfügung zu stellen, dies ist die grosse Herausforderung. Mit der Lancierung der Plattform my.swiss-ski.ch haben wir den Grundstein dafür gelegt – und wir optimieren laufend.»

… auf was er sich besonders freut:

«Auf die neue Herausforderung im Allgemeinen, auf motivierte Teilnehmende in den verschiedenen Ausbildungskursen und ein motiviertes Ausbildungsteam sowie auf die Zusammenarbeit der verschiedenen Verbände Jugend und Sport, Swiss-Ski und Swiss Snowsports. Im Bereich der Forschung freue ich mich auf die vielen spannenden Einblicke, die ich dort als ‹Analyst› bekomme, sowie darauf, den Bereich Ski Alpin in Zusammenarbeit mit dem Trainerstab, der Ausbildung und der Forschung weiterzuentwickeln.»