Benjamin Weger läuft beim Massenstart von Oberhof aufs Podest

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Nordic Focus

Das war stark: Benjamin Weger lief erstmals seit neun Jahren wieder aufs Weltcup-Podest. Der Walliser belegte beim Massenstart in Oberhof hinter dem Norweger Tarjei Bö und dem Österreicher Felix Leitner den 3. Rang.

Der 31-jährige Walliser biss sich beim Rennen über 15 km und über 500 Höhenmeter dank 20 Treffern in der Spitzengruppe fest. So nahm Weger im Thüringer Wald die Schlussrunde in einer Vierergruppe in Angriff. Gegen den älteren der Bö-Brüder hatte er keine Chance. Aber den Rest des Feldes - ausser Leitner - hielt der Schweizer souverän in Schach.

Weger war einst als Senkrechtstarter im Weltcup aufgetaucht und überzeugte gleich mit vier Podestplätzen, nachdem dies vor ihm bloss Matthias Simmen und Thomas Frei je einmal geschafft hatten. Zwar lief er vor seinem nun fünften Coup fast 40 Mal in die Top Ten, aber in der absoluten Weltspitze kam er nie an.

Stattdessen stand der Mann aus Geschinen im Goms im Schatten der Biathlon-Pionierin Selina Gasparin, die mit zwei Weltcupsiegen und der Olympia-Silbermedaille in Sotschi 2014 das Eis für den Biathlonsport in der Schweiz brach. Und auch in der jüngeren Vergangenheit stiegen die Frauen aufs Treppchen - mit der Staffel oder in der Person von Lena Häcki und Selina Gasparin.

Nach Auszeit wieder da

Nach einem missratenen letzten Winter meldete sich Weger in den vergangenen Monaten wieder zurück, obwohl er nach einer Auszeit die Saison mit einem Trainingsrückstand in Angriff genommen hatte. Der Schweizer stieg erneut zur Nummer 1 auf. Er etablierte sich dank Platz 4 im Sprint von Kontiolahti und einem 9. Rang vor zehn Tagen im Sprint von Oberhof als Nummer 16 des Overall-Rankings.

Ein Podestplatz im Massenstart ist besonders wertvoll. Diese Wertkampfform gilt als Königsdisziplin, weil sie im Kampf Mann gegen Mann ausgetragen wird, alle dieselben Windbedingungen im Schiessstand antreffen und nur die Top 30 zugelassen sind. Zufallssieger gibt es kaum. Wegers Top-Resultat basiert neben der Treffsicherheit auch auf dem zügigen Schiessen. Mit dem Tempo hält er mit den Besten mit, obwohl er zu Beginn der Saison noch die Devise "Treffer vor Zeit" proklamierte. Mit den guten Resultaten stieg das Selbstvertrauen und die Risikobereitschaft im Schiessen.