Mathilde Gremauds Schaulaufen

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Im Engadin bestreiten die Slopestyle-Spezialisten am Wochenende das Weltcup-Finale und die Hauptprobe für die Freestyle-WM 2025 am Corvatsch.Für Mathilde Gremaud ist es der Abschluss eines Traum-Winters.

Mathilde Gremaud kann der Saison-Derniere entspannt entgegenblicken. Für die Freiburgerin ist es das Schaulaufen zum Abschluss eines geradezu märchenhaften Traum-Winters.

Olympiasiegerin ist sie seit 2022, den WM-Titel holte sie im Vorjahr, und an den X-Games hat sie ebenfalls schon (mehrfach) reüssiert. Kristallkugeln im Weltcup haben ihr noch gefehlt. Diese holte sich Gremaud in dieser Saison auf famose Art und Weise. Drei Kugeln auf einen Schlag heimste sie ein; die grosse für den Gewinn des Gesamtweltcups der Ski-Freestylerinnen und die kleinen für die Disziplinen-Siege im Big Air und im Slopestyle, den beiden Sparten, in denen sie antritt. Acht Wettkämpfe bestritt sie im Weltcup, sechs gewann sie, zweimal war sie Zweite.

"Es in jedem Wettkampf auf das Podest geschafft zu haben, ist eine grosse Genugtuung", sagt Gremaud. Im Gegensatz zu anderen Jahren habe sie mit den Kristallkugeln als Saisonziel vor Augen nie locker gelassen, in keinem Wettkampf und auch dann nicht, wenn sie sich nicht sonderlich gut fühlte.

Dank dieser Herangehensweise ist Gremaud mit 24 Jahren auch in Sachen Konstanz das Mass der Dinge in ihrem Metier. Selbst Eileen Gu, der chinesisch-amerikanische Star der Szene, der in der Halfpipe dominiert und an den Olympischen Spielen 2022 in Peking zweimal Gold und einmal Silber gewann, hat gegen Gremaud derzeit im Slopestyle das Nachsehen. Wie an den Olympischen Spielen in China ging im Januar am Laax Open auch das einzige Kräftemessen in dieser Saison an die Schweizerin.

"Ich habe den richtigen Approach gefunden", sagt Gremaud - die richtige Herangehensweise für anhaltenden Erfolg. War sie 2022 nach Olympia-Gold und -Bronze noch in ein mentales Loch gefallen, ist sie nun ausbalanciert. Sie habe früher schwer Nein sagen können, sei nach der Saison Sponsoren-Terminen und anderen Verpflichtungen nachgegangen und nicht in allen Wettkämpfen fokussiert gewesen. “Inzwischen weiss ich, wie gut mir im Sommer Abwechslung tut, wie wichtig andere Hobbys wie Mountainbiken, Surfen oder Wandern für mich sind. Ich liebe es und brauche diesen Luftwechsel. Zudem matchen diese Lifestyles gut.”

Dass das Interesse an ihrer Person sich dank den Kristallkugeln und dem Traum-Winter aber nicht mehr auf die wenigen Grossanlässe konzentriert und sie als Werbeträgerin gefragter geworden ist, begrüsst sie gleichwohl. "Ich glaube, die konstanten Erfolge im Weltcup haben mehr Aufmerksamkeit generiert als jene an den Grossanlässen, für mich und den ganzen Sport", sagt sie.