Langlauf: Mit verbesserter Infrastruktur in den Olympiawinter
Das Langlauf Team kann auf einen ruhigen Sommer mit qualitativ gutem Training zurückblicken. Die verbesserte Infrastruktur im Nationalen Leistungszentrum in Davos wurde zur Vorbereitung auf den Olympiawinter rege genutzt.
NLZ Davos als Trainingsbasis gestärkt
Das im Jahr 2003 eröffnete Nationale Leistungszentrum Langlauf Davos stand im vergangenen Jahr im Zeichen des Neubaus der Trainingsinfrastruktur im Langlaufzentrum. Die Infrastruktur des Langlaufzentrums umfasst zwei Rollski Laufbänder, einen Kraftraum, einen Regenerationsraum, einen Aufenthaltsraum mit Küche, Garderoben, Duschen und Toilettenanlagen. Weiter gibt es einen Wachs- und Materialraum sowie Büroräumlichkeiten für die Trainer.
«Die Einheiten auf dem Laufband ergänzt das normale Training wirkungsvoll. Insbesondere die harten Einheiten können individuell programmiert und absolviert werden – und dies alles unter permanenter Beobachtung der Trainer, welches ein laufendes Feedback ermöglicht. Im Kraftraum kann vor oder nach den Trainingseinheiten gezielt an den Defiziten gearbeitet werden», ist Hippolyt Kempf, Chef Langlauf, überzeugt. Mit dem Sportgymnasium Davos, Spital Davos, Gemeinde Davos, Destination Davos sowie Davos Nordic und der Stiftung Leistungssport Davos stehen dem NLZ starke lokale Partner zur Seite.
Peter von Allmen ergänzt das Trainerteam
Im Frühling ist Cheftrainer Bärti Manhart von seinem Amt zurückgetreten und Teammanager Christian Flury hat die Leitung des ausgebauten Nationalen Leistungszentrums Langlauf in Davos übernommen.
Verstärkung erhielt das Swiss-Ski Trainerteam auf Stufe Weltcup durch den 39-jährigen Peter von Allmen. Der Berner Oberländer ist primär für die Trainingsgruppe der Frauen verantwortlich, übernimmt aber auch Führungs- und Organisationsaufgaben im Trainerteam. Peter von Allmen war von 2002 bis 2010 Mitglied des Swiss-Ski Kaders und bringt die Erfahrung von über 70 Weltcupstarts, zwei Weltmeisterschaften und den Olympischen Spielen in Vancouver mit ins Swiss-Ski Trainerteam. Nach seinem Rücktritt vom Spitzensport arbeitete von Allmen als Spengler und machte das Handelsdiplom mit Ziel der Übernahme eines Unternehmens in dieser Branche. Daneben machte er erste Erfahrungen als Assistenztrainer im Swiss-Ski Biathlon Team. Statt der geplanten Geschäftsübernahme entschied sich von Allmen zum Schneesport zurückzukehren, absolvierte erfolgreich die Ausbildung zum Trainer Leistungssport mit eidgenössischem Leistungsausweis und arbeitete seit 2013 für Ski Valais als Trainer Nordisch im Leistungszentrum in Brig.
Im Serviceteam konnte mit dem Engagement des Tschechen Vit Zahula weitere Ressourcen geschaffen werden, um den immer wichtigeren Bereich weiter zu stärken. Der 26-Jährige arbeitete seit 2011 beim Tschechischen Skiverband in verschiedenen Positionen im Materialbereich.
Aussenseiterchancen und zwei Titel zu verteidigen
Während die Elite Athleten ihre Saisonplanung auf die Olympischen Spiele in Südkorea ausrichten, stehen für die Nachwuchsathleten die Junioren- und U23-Weltmeisterschaften im Fokus. «In PyeongChang möchten wir für jeden Langlauf Wettkampf die Selektionskriterien erreichen und erhoffen uns auch in jedem Rennen Aussenseiterchancen auf die Medaillen. Mit Dario Cologna haben wir die grosse Herausforderung, zwei Titel zu verteidigen. Sehr gespannt bin ich auf die Staffel der Männer, in Lahti haben wir unsere Möglichkeiten gesehen», freut sich Hippolyt Kempf bereits jetzt auf den Februar.
Auch an den Junioren- und U23-Weltmeisterschaften steht eine letztjährige Medaillengewinnerin am Start: Nadine Fähndrich nutzt den Wettkampf in Goms als Vorbereitung auf die Olympischen Spiele und gehört dadurch zum engsten Favoritenkreis im Sprint.
Neben einigen kleineren Blessuren sowie Trainingspausen infolge Krankheit ist das Schweizer Team weitestgehend verletzungsfrei geblieben. Aktuell ist Ueli Schnider der einzige Athlet, welcher mit grösseren gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat. Der Sprinter hat sich vor zwei Wochen im Rollskitraining einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen und muss nun sechs bis acht Wochen pausieren. Wieder zurück im Training ist Gianluca Cologna. Der 27-Jährige hat sich im Sommer am linken Knie einen Meniskusriss zugezogen, der operiert werden musste.