«Wer am JUSKILA teilnimmt, erlebt etwas Einmaliges»

Zurück
Bilder: Flurin Bergamin | Hans 'Housi' Bigler anlässlich der JUSKILA-Gondeleinweihung 2015.

Er ist das JUSKILA Urgestein. Seit 50 Jahren steht er ununterbrochen fürs JUSKILA im Einsatz. Man munkelt sogar, er sei das JUSKILA. Hans 'Housi' Bigler. Ein Mann, der das Lager kennt wie seine eigene Westentasche.

Was 1941 durch den Schweizerischen Skiverband gegründet wurde – und seither ein fester Bestandteil von Swiss-Ski ist –, hat Housi Bigler ab 1968 miterlebt und mitgestaltet. Das sind 600 Jugendliche jährlich, auf 50 Jahre 30'000, die Housi an der Lenk in Empfang genommen hat. Kein Wunder kennt man Housi an jeder Ecke, auf jedem Gipfel, in jedem Restaurant. Wir haben dem stets humorvollen Spiezer ein paar Fragen gestellt.

Housi Bigler, du hast dieses Jahr dein 50. JUSKILA Jubiläum gefeiert – eine halbe Ewigkeit! Was fasziniert dich am JUSKILA?
Das Jugendskilager kann tatsächlich faszinieren. Nicht umsonst kehren alljährlich mehr als 90% der Mitarbeitenden immer wieder ins Lager zurück. Viele werden 'süchtig'. Ich muss gestehen, ich bin auch einer davon. Der Spirit in diesem Lager ist einmalig.

1968 bist du ins JUSKILA eingestiegen. Was waren damals deine Aufgaben und wie sehen sie heute aus?
Genau, ich habe 1968 als Skileiter im JUSKILA angefangen. Für die Ausbildung als Skilehrer brauchte ich Pflichtstunden. Dann ist es passiert: Es hat mir den Ärmel reingezogen. Als Skileiter verbrachte ich eine unbeschwerte Lagerzeit. Wir waren den ganzen Tag mit den Kindern in der freien Natur unterwegs und am Abend trifft man sich mit den anderen Mitarbeitenden und pflegt die Kameradschaft.

Später habe ich das Amt des Gruppenchefs übernommen. Als Chef Breitensport bei Swiss-Ski gehörte das JUSKILA natürlich in dieses Ressort. Unsere Crew war verantwortlich für die Organisation, das Sponsoring, die Kommunikation und für den sozialen Aspekt. Und seit nun mehr als 20 Jahren bin ich auch Präsident des JUSKILA-Skiclubs mit über 300 Mitgliedern.

Was hat sich am JUSKILA seither verändert?
Vieles ist immer noch gleich. Jährlich strömen 600 Jugendliche aus allen Kantonen und Auslandschweizer, die eine Woche Ski und Snowboard fahren, auf die gut präparierten Pisten an der Lenk.

Einige Schlitzohren haben dieselben Flausen im Kopf wie schon vor 77 Jahren (lacht).Aber das gehört zum Lagerleben dazu.

Früher begab sich am Abend der Lagerleiter mit der Gitarre von Baracke zu Baracke und sang Lieder. Heute gehen die Teilnehmenden lieber in die Disco. Wie eh und je wird natürlich über das Essen 'gelästert'. Aber zuletzt sind alle glücklich und möchten nicht mehr nach Hause fahren.

Gibt es ein ganz spezielles JUSKILA-Highlight, welches du während deinen 50 JUSKILA-Jahren erlebt hast? Erzähl uns davon.
Jawohl, da habe ich ein sehr aktuelles Beispiel, das natürlich reihenweise ergänzt werden könnte: Dieses Jahr anlässlich des Schlussabends wurde den Jugendlichen ein Video gezeigt, welches das Lager zusammenfasste und die ganzen Lagertätigkeiten Revue passieren liess. Als die beiden Behindertensportler im Film ihr Können zeigten, erhoben sich alle 600 Kinder und zollten den beiden grossen Beifall. Das war ein sehr bewegender Hühnerhaut-Moment. Das ist bei allen anwesenden Leiterinnen und Leiter sehr 'eingefahren'. Solche emotionalen Momente gibt es unbeschreiblich viele. An solchen Beispielen sieht man wunderbar den sozialen Aspekt, der das JUSKILA so einzigartig macht.

Unvergessen sind jeweils auch die Abschiedsszenen am Bahnhof Lenk, wenn die 600 Jugendlichen ihren neuen Freunden auf Wiedersehen sagen müssen.

Warum sollten sich die Jugendlichen für das JUSKILA anmelden?
Wer am JUSKILA teilnimmt, erlebt etwas Einmaliges. Es prägt und schafft neue Horizonte. Gemäss Aussagen von vielen Eltern und ehemaligen Teilnehmenden wird das JUSKILA als ein wunderschönes Erlebnis dargestellt. Die Kinder schliessen über die Kantons- und Sprachgrenzen hinaus Freundschaften. Jedes Jahr kommen ehemalige Teilnehmende zurück als Leiter und setzen so die Tradition fort.

Bist du nächstes Jahr wieder dabei?
Ja klar; sofern es die Gesundheit zulässt, werde ich mich beim Lagerleiter wieder bewerben (schmunzelt).