Swiss-Ski Education meets Federación Argentina de Ski

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Was ist wichtig im langfristigen technischen Trainingsaufbau? Worauf soll ich beim Coaching einer Athletin oder eines Athleten achten? Wie gestalte ich eine Videoanalyse? Bei einem Fortbildungskurs in Patagonien gab Swiss-Ski Ausbilder Luciano Raimondo argentinischen Freeski- und Snowboard-Trainern vergangene Woche wertvolle Tipps und Tricks im Coaching-Bereich.

Luciano Raimondo ist Freeski-Trainer am Sportgymnasium Davos sowie Ausbilder bei Swiss-Ski. Vergangene Woche stand er aber nicht hierzulande im Einsatz: Zusammen mit der Federación Argentina de Ski y Andinismo leitete er einen Fortbildungskurs für rund ein Dutzend argentinische Freeski- und Snowboard-Trainer im patagonischen Bariloche sowie im nahe gelegenen Skigebiet Cerro Catedral. Die Gruppe umfasste sowohl Club-Trainer als auch Nationalteam-Coaches mit Weltcup-Erfahrung.

«Die Kooperation zwischen dem Argentinischen Skiverband und Swiss-Ski im Rahmen dieser Fortbildungswoche ist ein wertvoller Austausch über die Landesgrenzen hinweg. Beide Seiten profitieren und gewinnen einen wertvollen Einblick in die Bildungsphilosophie des jeweiligen Verbandes. Eine Win-Win-Situation für den Argentinischen Skiverband und für Swiss-Ski», sagt Gion-Antieni Maissen, Leiter Ausbildung bei Swiss-Ski.
 

Luciano Raimondo im Interview


Coachen Trainer in Argentinien anders als solche in der Schweiz?

«Ich denke, das Coaching beim Training auf Schnee funktioniert in beiden Ländern ziemlich ähnlich. Grosse Unterschiede gibt es hingegen beim Off-Snow-Training: Eine Planung für das Training abseits des Schnees, zum Beispiel mittels Trampolins oder Inline-Skates, fehlt in Argentinien gänzlich.»

Welche Unterschiede in Bezug auf den Freestyle-Sport gibt es zwischen der Schweiz und Argentinien?

«Der grösste Unterschied, so würde ich sagen, liegt in der Infrastruktur. Argentinien ist diesbezüglich nicht so weit entwickelt wie wir in der Schweiz, etwa was gute Snowparks, Halfpipes oder Trampolinhallen angeht. Die logische Folge ist, dass in der Trainingsplanung der Fokus mehr aufs klassische On-Snow-Training gelegt wird. Wie ich festgestellt habe, funktioniert auch die Coaching-Methodik etwas anders – bezüglich der grundlegenden Entwicklung einer Athletin oder eines Athleten fehlt Wissen.»

Was konntest du den argentinischen Coaches beibringen?

«Wir haben uns sehr auf die Methodik des Unterrichtens konzentriert: Von den Grundlagen und Basics, über das ‘progressive Arbeiten’ nach oben. Inhalte waren zum Beispiel Rollenwechsel, Coach the Coach, Videoanalyse und Fehlerkorrektur.»

Hast auch du selbst etwas gelernt?

«Was ich gelernt habe, ist, mein Coaching an eine andere Realität anzupassen. Und ich habe auch gemerkt, wie glücklich wir uns in der Schweiz schätzen können, eine wirklich gute Infrastruktur zu haben – angefangen beim neuen Landing Bag in Leysin, bis hin zu erstklassigen Snowparks oder Halfpipes.»