Audi Snowboard Series – Mittendrin statt nur dabei: Volume 4 mit Denis Giger

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Vor gut einem Monat wurde die Saison der Audi Snowboard Series durch den Freestyle Event auf dem Glacier 3000 lanciert. Mit dem Nacht Giant Slalom in Flumserberg steht in zwei Wochen der nächste Event auf dem Programm. In vier Episode fühlen wir involvierten Personen den Puls und wagen wöchentlich einen Ausblick auf die Saison 2018/19. Nach dem Chef Snowboard, Sacha Giger und dem Projektleiter Freestyle, David Hürzeler, wurde letzte Woche Gudio van Meel, Race/Contest Director der Audi Snowboard Series interviewt. Den Abschluss unserer Serie macht der Nachwuchsverantwortliche im Bereich Snowboard, Denis Giger. Er wird uns seine Sicht auf die Audi Snowboard Series schildern.

Man hört immer wieder, dass die Audi Snowboard Series Ausgangspunkt von vielversprechenden Karrieren in allen Disziplinen ist. Zukünftige Beispiele könnten Elias Allenspach und Berenice Wicki im Freestyle sowie Kalle Koblet im Cross sein. Wie siehst du das?

Denis Giger: Der Snowboardwettkampf war schon immer die Drehscheibe vom Verband. Es gab Zeiten, da hat der Verband nur Wettkämpfe organisiert. Viele andere Bausteine, welche wir heute thematisieren, wie z.B. die Regionalisierung, Trainerbildung oder die Definition von Rahmentrainingsplänen, wurden zu dieser Zeit noch gar nicht betrachtet. Die Wettkämpfe gab es aber schon immer. Einige Athleten gingen diesen Weg: Gian Simmen, Fabien Roher, Philipp Schoch, Nevin Galmarini, Tanja Frieden, Patrizia Kummer oder Daniela Meuli sind alle über den Wettkampf in der Schweiz gross geworden. 

Als Nachwuchsverantwortlicher bist du an vielen Events der Audi Snowboard Series vor Ort. Wie erlebst du die Stimmung an den Events?

Ich erlebe eine positive und familiäre Stimmung, welche aber trotzdem sehr kompetitiv ist. Ich finde es sehr interessant, dass viele Ex-Athleten nun mit ihren Kindern unsere Wettkämpfe besuchen. Dies führt dazu, dass das Fachsimpeln zwischen den verschiedenen Parteien oft auf sehr hohem Niveau stattfindet. Die Verbindung zum Sport führt dazu, dass die Stimmung an den Contests sehr emotional ist und alle fiebern mit den Athleten mit. 

Der Erfolg der Einführung von den Kategorien U11 oder U13 hat gezeigt, dass bei uns Medaillen wichtig und nicht wegzudenken sind. Natürlich gibt es Länder wie Norwegen, welche auf dieser Stufe noch keine Wettkämpfe durchführen, aber unsere Kinder in diesen jungen Kategorien haben immer eine riesen Freude, wenn sie sich auf dem Podest feiern lassen können. 

Die Wettkämpfe unterscheiden sich von Austragungsort zu Austragungsort und es ist schön zu sehen, wie bei jedem Contest ein eigener Charme vorhanden ist, welcher durch die jeweiligen Stationen oder Regionen bestimmt wird. 

In deiner Funktion siehst du immer wieder die Stärken und Schwächen der Athleten. Auf was sollte man im Training und bei den Wettkämpfen im Nachwuchsbereich mehr achten?

Ich denke es ist sehr wichtig, dass man sich bewusst ist, dass ein qualitatives Training im Zentrum stehen sollte. Dies sollte auch immer wieder den Regionen und Trainern aufgezeigt werden. Wettkampferfolg ist nicht kurzfristig, sondern langfristig das Ziel. Eine Gute Tendenz finde ich die Regionalisierung in Ost, Mitte und West. Durch die angebotenen Wettkämpfe der jeweiligen Regionen müssen die Athleten weniger Aufwand betreiben, um an einem Wettkampf teilzunehmen. 

Bereits Sacha Giger hat den jungen Teilnehmern der Audi Snowboard Series einige Tipps mit auf den Weg gegeben. Wie sehen die Tipps von dir aus?

Ich sehe immer wieder, dass ein zu grosses Nischendenken stattfindet. Viele Snowboardcrosser, Freestyler und Alpine vertreten die Ansicht, dass sie nur an den Wettkämpfen ihrer Disziplin teilnehmen sollten. Bei Kindern im Alter von 8-14 Jahren sollte noch keine Spezialisation stattfinden. Ich denke es ist wichtig, dass man ein Verständnis dafür entwickelt, dass man viele Wettkämpfe besuchet sollte. In dieser Hinsicht finde ich die Entwicklung von den Banked Slaloms toll. Auf den Stufen T1 und T2 sollte man polyboardive Events fahren. Dies bedeutet, dass ein junger Athlet in verschiedenen Disziplinen Wettkämpfe besucht. Ab Stufe 3 kann man sich dann in der bevorzugten Disziplin spezialisieren. 

Du bist bereits einige Jahre im Business und hast einige Cracks heranwachsen gesehen. Wie sieht der perfekte Athletenweg für ein Nachwuchstalent aus? 

Wie ich bereits erwähnt habe, sollte das Streben nach einer Spezialisierung aufhören und man sollte zurück zum Snowboarden finden. Jeder unserer Topcracks ist ein ausgezeichneter Snowboarder. Die Grundtechnik sollte so erlernt werden, dass darauf aufgebaut werden kann. Damit man ein kompletter Snowboarder wird, braucht es gewisse "Fundamentals". Ein Freestyler sollte beispielsweise auch lernen Schwünge zu fahren, ein Crosser sollte auch einmal über eine Box fahren und ein Alpin-Fahrer sollte die Airtime nicht meiden. Abschliessend will eines festgehalten werden: Es gibt keine Abkürzungen! Man muss wirklich vieles lernen, wenn man an die Spitze kommen will. 

Eine Frage, welche sich nicht alleine um die Audi Snowboard Series dreht, soll erlaubt sein. Was dürfen wir von den jungen Athleten, welche den Weg in die oberen Kader geschafft haben, in dieser Saison erwarten?

Die Highlights in dieser Saison werden die verschiedenen Juniorenweltmeisterschaften sowie die EYOF sein. Ich denke wir können vor allem die Jahrgänge 02-04 beobachten. Dies werden auch diese Jahrgänge sein, welche sich im Freestyle für die YOG 2020 in Lausanne qualifizieren können. Wir haben in diesen Jahrgängen hoffnungsvolle Athleten, welche in den Sportschulen ein sehr professionelles Training geniessen. In Hinsicht auf die kommende YOG und die EYOF, sind auch von unserer Seite einige zusätzliche Trainingszusammenzüge geplant. Ich bin sehr gespannt, es kann noch vieles passieren! Ein Komponente die dabei aber nicht vernachlässigt werden darf ist das Off-Snow Training.


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