Simon Ammanns Freude auf die Tournee

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Ein Winter ohne Vierschanzentournee - das wäre für Simon Ammann undenkbar gewesen. Er glaubt, in den letzten Tagen einen grossen Schritt nach vorne gemacht zu haben. Zuversichtlich ist auch der Schweizer Teamleader Killian Peier.

Es war für den vierfachen Olympiasieger eine ungewohnte Situation. Nach nur zwei Punkten aus den ersten fünf Weltcup-Springen musste sich Simon Ammann für die Vierschanzentournee erst qualifizieren. Einen Top-Ten-Platz im Continental Cup in Engelberg hatten die Schweizer Teamverantwortlichen um Cheftrainer Ronny Hornschuh gefordert. Ammann lieferte am Donnerstag mit einem 6. Rang und zeigt sich nun in Oberstdorf sehr erleichtert. "Ohne Tournee wäre meine Saison abrupt sinnfrei geworden", so der 37-jährige Toggenburger.

Zwar fand er in Engelberg erneut nicht den richtigen Rhythmus, was ihn nervt. Nun will er aber vorausschauen. Vor Weihnachten absolvierten die Schweizer ein Trainingslager in Planica, für das Ammann zu seinen neuen Karbonschuhen auch neue Ski erhielt. Noch war nicht alles perfekt, aber zumindest ein Sprung lässt ihn träumen. "Ich hatte einen Sprung, bei dem sich wieder einmal der Horizont auftat. Das tut gut." Ammann ist aber auch klar: "Ich möchte es wieder erleben, damit ich euch nicht von einem Trainingssprung erzählen muss."

Dabei kommt ihm entgegen, dass nun mit Oberstdorf und Garmisch Schanzen kommen, die ihm besser liegen als Engelberg. Das Wichtigste ist aber die richtige Abstimmung bei Schuhen und Ski. "Es war eine ganz schwierige Entwicklung", gibt er zu. "Aber wir sind beim Projekt Schuh einen grossen Schritt weiter gekommen, das ist für mich eine Meisterleistung." Zunächst setzt er sich in erster Linie gute Sprünge und nicht konkrete Resultate zum Ziel.

Das ist bei Killian Peier anders. Der 23-jährige Waadtländer machte in diesem Winter einen grossen Sprung nach vorne und nähert sich immer mehr den Top Ten. Darauf versteifen will sich Peier aber nicht. "Beim Weltcup in Engelberg war ich nicht ganz so locker", stellte er fest. Fern der Heimat soll das wieder anders sein. Der Trainer ist jedenfalls zuversichtlich. "Killians Basis ist auf einem guten Grundniveau, unter das er nur noch selten fällt", lobte Hornschuh.

Nach der verpassten Olympiaqualifikation legte Peier im Sommer die Basis für seine Fortschritte, unter anderem auch mit einem Mentaltrainer. "Ich will mich auf jede einzelne Schanze fokussieren und nicht zu sehr das grosse Bild anschauen", sagte er. Ziel ist es, an jeder Station in die Top 30 zu kommen, also am 6. Januar in Bischofshofen acht Wettkampfsprünge absolviert zu haben.

Peiers Fortschritte sind auch für Simon Ammann ein Ansporn. "Wir wollen versuchen, als Mannschaft weiterzukommen", hofft der Ostschweizer, der auch schon alleine im Weltcup unterwegs war. Komplettiert wird das Schweizer Quartett durch Andreas Schuler, der ebenfalls die ganze Tournee machen soll, und Sandro Hauswirth, der zunächst einmal für Oberstdorf aufgeboten ist.