Kein "Triple-X-Tag" für Ammann

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Simon Ammann glückte der Wettkampf von der Olympia-Grossschanze in Pyeongchang nicht nach Wunsch. Kamil Stoch errang derweil sein drittes Olympia-Gold.

Laut eigener Aussage war der Wettkampf am Samstag im Alpensia Centre "zu 99,9 Prozent" Ammanns letzter im Rahmen von Olympischen Spielen. Den erhofften "Triple-X-Tag" für den Sprung aufs Podest erwischte er bei deutlich reguläreren Windbedingungen als vor Wochenfrist allerdings nicht.

Ammann, nach dem ersten Durchgang mit 4 Metern Rückstand auf Bronze Zehnter, landete bei seinem zweiten Versuch bereits bei 130,5 m und fiel noch in den 13. Rang zurück. Zu einem Top-10-Platz fehlten dem 36-jährigen Toggenburger 1,4 Punkte. "Meine olympische Geschichte ist trotzdem grossartig", bilanzierte der Doppel-Olympiasieger der Jahre 2002 und 2010. "Ich durfte noch einmal einen riesigen Traum erleben."

Gregor Deschwanden, der zweite Schweizer Starter, vermochte sich als 36. nicht für den Finaldurchgang zu qualifizieren. "Ich habe mich auf der grossen Schanze zunächst herangetastet, nun habe ich es vermasselt", so der Luzerner.

Nach dem Tournee-Grand-Slam das dritte Gold

Olympiasieger auf dem grossen Bakken wurde wie bereits vor vier Jahren in Sotschi Kamil Stoch (135 und 136,5 m). Der Pole hielt der Nervenbelastung als Führender nach dem ersten Umgang stand und verwies den Deutschen Andreas Wellinger, den Olympiasieger von der Normalschanze, um 3,4 Punkte auf Platz 2. Bronze sicherte sich wie bereits im ersten Olympia-Wettkampf in Südkorea der Norweger Robert Johansson.

Stoch, der Anfang Januar als erst zweiter Skispringer den "Grand Slam" (vier Siege) bei der Vierschanzentournee realisiert hat, hat nach seinem Triumph in Pyeongchang nun bereits drei Olympia-Goldmedaillen im Einzel in seinem Besitz. Dem 30-Jährigen aus Zakopane gelang es als Erstem seit dem Finnen Matti Nykänen 1988, an zwei aufeinanderfolgenden Winterspielen als Sieger auf dem Podest zu stehen. "Es fühlt sich an, als ob ich noch immer träume. Es ist ein wunderbarer Traum, ich will nicht aufwachen", so Stoch.

Der Pole hat mit Ausnahme von WM-Gold im Skifliegen längst alles gewonnen, was es in seinem Sport zu gewinnen gibt: Neben nun dreimal Olympia-Einzelgold zweimal die Tournee, auch Weltmeister im Einzel und mit dem Team sowie Gesamtweltcupsieger war er schon. Massgeblichen Anteil an seinem Erfolg hat der österreichische Trainer Stefan Horngacher.

Dieser übernahm das Traineramt bei der polnischen Skisprung-Equipe vor knapp zwei Jahren und holte Stoch aus seinem Tief, indem er ihn nicht nur sportlich wieder in die Spur brachte, sondern ihn auch lehrte, nicht ständig mit sich zu hadern.

Foto: NordicFocus