Nein zur No-Billag-Initiative: Für eine Vielfalt im Schweizer Sport

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Swiss-Ski Geschäftsführer Markus Wolf

Am 4. März stimmt das Schweizer Stimmvolk – darunter zahlreiche Schneesportfans und Skiclub-Mitglieder – über die No-Billag-Initiative ab. Diese will die Gebühren für Radio und Fernsehen in der Schweiz abschaffen und die Sendekonzessionen an den Meistbietenden versteigern. Eine Annahme wäre das Ende der SRG, wie wir sie heute kennen. Die Auswirkungen der Initiative wären auch für die Vielfalt bei Sport, Kultur und Tourismus verheerend.

Swiss-Ski Geschäftsführer Markus Wolf spricht über …

… die Haltung von Swiss-Ski zur Initiative:

Swiss-Ski, als einer der wichtigsten Sportverbände der Schweiz und als langjähriger Partner der SRG nimmt eine klare Haltung für ein Nein zur Initiative ein. Auch diverse OK-Präsidentinnen und Präsidenten von Schweizer Weltcup Veranstaltungen beziehen klar Stellung (siehe Kasten, Anm. d. Red.).

Barbara Flury, OK-Präsidentin Davos Nordic, Langlauf
«Wir erwarten ein «Nein» aller Sportfans – und das Bewusstsein, dass diese Initiative für den Schweizer Sport ein grosses Risiko darstellt.»

… die Leistungen der SRG für den Schweizer Sport:
Die SRG stellt nicht nur die aufwändigen und teuren TV-Produktionen sicher, was bei unseren Schneesport-Events sehr relevant ist. Sie garantiert auch die Ausstrahlung unserer Heimweltcups in der Schweiz – mit Zuschauer-Marktanteil von bis zu 80% (Internationale Lauberhornrennen). Zusätzlich erhalten unsere Sportarten dank Beiträgen in den Struktursendungen der SRG eine weitere, wichtige Präsenz. In ihrem ganzen Programm deckt die SRG regelmässig über 100 Sportarten ab und widmet dem Sport auf ihren Sendern rund 10% der Sendezeit.

Pascal Jenny, OK- Präsident WC Arosa, Skicross
«Bei einer Annahme der No-Billag-Initiative müssten wir als Veranstalter ausschliesslich mit privaten Anbietern kooperieren. Auch wenn diese motiviert mitgestalten, ist wohl die Finanzierung von aufwändigen, teuren und komplexen Sportproduktionen wie beim Skicross nur beschränkt möglich.»

Hannes Parpan, OK-Präsident Tour de Ski Lenzerheide, Langlauf
«Dank der qualitativ hochstehenden TV-Produktion werden die packenden Wettkämpfe und die grossen Emotionen vor Ort mit grossartigen Bildern in die Welt hinausgetragen. Das ist beste Werbung für den Langlaufsport, die Destination Lenzerheide und den Schneesport im Allgemeinen.»

… die Notwendigkeit eines gebührenfinanzierten Modells:
Die SRG zeigt den Sport in seiner ganzen Vielfalt, in allen Landesteilen und in vier Sprachen. Diese Vielfalt spielt zudem auch für den Tourismus eine entscheidende Rolle. Unsere Veranstaltungen gelten als Aushängeschilder vieler Regionen. Der Schweizer Schneesport, die Skiclubs, die Athletinnen und Athleten, der Spitzensport, der Breitensport und alle Sportarten mit wenig Medienpräsenz brauchen eine Plattform, wie sie die SRG dank der Gebührenfinanzierung bieten kann.

Urs Näpflin, OK-Präsident WC Wengen, Ski Alpin
«Der grosse Marketingwert und der Erfolg der Lauberhornrennen sind eng mit der Zusammenarbeit zwischen der SRG und dem OK Lauberhorn verbunden. Die SRG berichtet während zweier Wochen fast täglich über die WC-Rennen in Adelboden und in Wengen. Diese Berichterstattung ist entscheidend, damit Swiss-Ski und die Veranstalter die notwendige Plattform bekommen, um deren Sponsoren und Partnern einen entsprechenden Gegenwert für ihr Engagement zu bieten.»

Frédéric Füssenich, OK-Vize-Präsident WC Engelberg, Skisprung
«Regionale Unterschiede und eine Vielzahl von unterschiedlichen Veranstaltungen prägen unsere Schweiz. Eine verlässliche und ausgeglichene Berichterstattung verschafft den Veranstaltern die Möglichkeiten, diese Events auch zu positionieren und zu vermarkten. Ein «Ja» zu No-Billag wäre verheerend. Wir setzten damit einen Teil unserer nationalen Identität als Wintersportnation aufs Spiel – mit unabsehbaren Folgen.»

… die Bedeutung, Schweizer Sportlerinnen und Sportler in der Berichterstattung in den Fokus zu rücken:
Bei der Übertragung von Events legt die SRG den Schwerpunkt auf die Schweizer Sportlerinnen und Sportler, bei nationalen wie internationalen Sportereignissen. Das ist wichtig für die Schweiz, denn unsere «Sportheldinnen» und «Sporthelden» sind Vorbilder für die nächste Generation. Und: Grosse Sportereignisse wecken Emotionen, stiften Identität und verbinden über einzelne Landesteile hinaus. Ohne diese Emotionen und prägenden Vorbilder würde es immer schwieriger werden, die Jungen in den Sport zu bringen.

Reto Poltera, OK-Präsident WC LAAX OPEN, Snowboard
«Dass die LAAX OPEN live im Fernsehen ausgestrahlt werden, hilft den Snowboard-Sport unter die Menschen zu bringen. Wir können die Jungen erreichen, sie begeistern und ihnen etwas bieten. Frei zugängliche Live-Streams sind gerade für das junge Publikum wertvoll und werden in Zukunft noch viel wichtiger.»

… die Folgen einer allfälligen Annahme der Initiative:
Eine Annahme der No-Billag-Initiative würde die Schweizer Sportlandschaft in ihren Grundfesten erschüttern. Die Abschaffung der SRG würde die Existenz der Schweizer Schneesportevents bedrohen sowie das Vermarktungspotenzial von Verband und Athleten derart drastisch einschränken, dass die Finanzierung des Nachwuchs- und Spitzensports in Frage gestellt werden würde.

Marius Robyr, OK-Präsident WC Crans-Montana, Ski Alpin
«Die No-Billag-Initiative würde eine völlige Verunsicherung betreffend der unabdingbaren TV-Liveübertragung aber auch bezüglich des umfassenden Angebots durch die regionalen Radio- und Fernsehstationen auslösen. Der Worstcase: No Billag – no Ski-Weltcuprennen, no Ski-WM-Kandidatur 2025 Crans-Montana/Wallis!»

Cyprian Sutter, Leiter Medien Davos Nordic, Langlauf
«Da es die SRG mit einer Annahme der Initiative, so wie wir sie heute kennen, nicht mehr geben wird, ist auch anzunehmen, dass sich sowohl Verbands- als auch OK-Sponsoren zurückziehen. Dies hat zur Folge, dass der Event so nicht mehr finanzierbar ist, was eine ungewisse Zukunft für Davos Nordic in dieser Form darstellt.»