Von 0 auf 130: Die Speedfahrer starten in Lake Louise in den Olympia-Winter

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Swiss-Ski

Für die alpinen Speedfahrer geht es beim Saison-Auftakt in Lake Louise von 0 auf 130. Sechs Rennen stehen in zwei Wochen in Nordamerika an. Das Schweizer Team ist in Lake Louise dezimiert.

In der kanadischen Abgeschiedenheit von Lake Louise sind vom Freitag bis Sonntag zwei Abfahrten und ein Super-G angesetzt. Danach reisen die Männer innerhalb Nordamerikas weiter nach Beaver Creek in die USA, wo zwei Super-G und eine Abfahrt auf dem Programm stehen. Via Europa führt die Reise der Speedfahrer im Februar schliesslich nach Asien zum Saisonhighlight, zu den Olympischen Spielen in Peking.

Nicht alle Top-Athleten sind acht Monate nach dem letzten Speedrennen beim Hochgeschwindigkeits-Auftakt in Kanada mit Tempi bis 130 km/h dabei. Einige fehlen verletzungsbedingt aus, so wie Mauro Caviezel (Sehstörungen nach dem schlimmen Trainingssturz Anfang Jahr in Garmisch) und Carlo Janka (Rückenbeschwerden).

Während sich Urs Kryenbühl und Ralph Weber in den letzten Wochen in Kalifornien für die Rennen in Beaver Creek fit hielten, holten sich die anderen Schweizer den Feinschliff wieder wie vor der Pandemie in der Nähe von Lake Louise. Reibungslos verliefen die Tage aber auch dort nicht. Im September hatte sich Stauffer noch über die optimalen Bedingungen und Trainings in Saas-Fee und Zermatt gefreut. "Top, wirklich perfekt" sei es gelaufen, hielt er erfreut fest. In Kanada musste er nun improvisieren. Zuerst machte den Schweizern Schneemangel einen Strich durch die Rechnung, dann künstlicher Nebel aufgrund der voll aufgedrehten Schneekanonen. Wegen des fehlenden Schnees siedelte die Mannschaft in den Weiten des Banff-Nationalparks schliesslich von Panorama nach Nakiska um.

Beat Feuz, der nach FIS-Lesart seit 2018 beste Abfahrer der Welt, reizt das Limit im Training auch aus Rücksicht auf sein sensibles Knie selten. Trotzdem liefert er in den Rennen zuverlässig ab. Auch den Olympia-Winter 2021/22 nimmt der 34-jährige Emmentaler als Gejagter in Angriff. Als Feuz' erste Herausforderer werden wiederum Dominik Paris, Vincent Kriechmayr, Matthias Mayer, Aleksander Kilde und Johan Clarey erwartet. Wobei Marco Odermatt zusehends auch in der Abfahrt viel zuzutrauen ist.