Schweizer Junioren rocken die Heim-WM

Zurück
Die Schweizer können jubeln: Bereits acht Medaillen gewannen die Nachwuchsathletinnen und -athleten an der Junioren-WM in Davos.

Acht Medaillen in sieben Rennen – Die Schweizer überzeugen bisher an der Heim-Junioren-WM in Davos. Ein Athlet sticht besonders hervor: Marco Odermatt. Er ist bereits vierfacher Junioren-Weltmeister.

Der Start in die Ski Alpin Junioren-WM verlief zwar nicht wie erhofft. Auf dem Weg zur Goldmedaille schied Camille Rast im Riesenslalom vier Tore vor dem Ziel aus. Aline Danioth verpasste die Medaille knapp und wurde zum vierten Mal an einer Junioren-WM Vierte. Doch nur einen Tag später war das Glück auf der Seite der Schweizer. Danioth gewann die erste Medaille für die Schweiz, da der Führenden nach dem ersten Lauf das gleiche Schicksal wiederfuhr wie Rast am Vortag und ausschied. Und die Männer legten noch einen drauf: im Hundertstel-Krimi in der Abfahrt gewann Marco Odermatt zwei Hundertstel vor dem Kanadier Sam Mulligan und drei Hundertstel vor seinem Teamkollegen Lars Rösti. Um einiges deutlicher fiel das Resultat dann im Super-G aus, der Sieger aber blieb derselbe. Marco Odermatt krönte sich an der Heim-Junioren-WM zum Doppelweltmeister.

Super Stimmung am Team-Event

Und es kam noch besser. Am Samstag stand das Teamspektakel auf dem Programm. Unter Flutlicht fuhren die Nationen im Parallelriesenslalom den Hang hinunter. Aline Danioth, Camille Rast, Marco Odermatt und Semyel Bissig gingen für die Schweiz ins Rennen. Die erste Runde gegen die Slowakei war eine klare Sache: Alle Schweizer gewannen ihre Läufe. Deutlich knapper war es dann im Viertelfinale gegen Deutschland. Marco Odermatt musste sich zum ersten Mal geschlagen geben und Camille Rast wurde disqualifiziert. So lagen sie 0:2 hinten. Die letzten zwei Fahrer, Aline Danioth und Semyel Bissig, waren gefordert. «Der Druck war natürlich gross, aber man muss ruhig bleiben», sagt Bissig. «Aber als ich oben der Jubel der Zuschauer hörte, da fing auch bei mir das Nervenzittern an.» Die beiden hielten dem Druck stand und die Schweiz qualifizierte sich dank den besseren Zeiten für die Halbfinals, wo sie auf Italien trafen. Von da an zeigten sie souveräne Leistungen: Sowohl Italien, als auch im Finale Norwegen, besiegten sie mit 3:1 und konnten so den ersten Junioren-Weltmeistertitel im Team-Event für die Schweiz gewinnen.

Marco Odermatt: vier Rennen, vier Siege

Beflügelt von seiner ersten Goldmedaille an einer Junioren-WM ging Semyel Bissig am Sonntag in den Slalom der Alpinen Kombination. Als überlegener Führender mit 58 Hundertstel Vorsprung startete er in den Super-G. Doch es reichte knapp nicht für seinen zweiten Sieg, denn wieder einmal glänzte Marco Odermatt. «Mir gelang eine sehr gute Fahrt im Slalom und eine perfekte Fahrt im Super-G. Ich stand lange nicht mehr auf den Slalom-Ski und habe deshalb nie mit dem Sieg in der Alpinen Kombination gerechnet», sagt Odermatt, der den Triumph nicht richtig fassen konnte. So gewann Marco Odermatt seine vierte Medaille an der Junioren-WM in Davos und dies im 4. Rennen! «Ich bin in einem Flow und probiere diesen noch möglichst lange aufrechtzuerhalten», so Odermatt. Seine stärkste Disziplin, der Riesenslalom, steht am Dienstag erst noch bevor.

Unerwartet kam auch der dritte Platz von Stephanie Jenal im Super-G der Frauen. Die Samnaunerin, die das Sportgymnasium in Davos besucht und deshalb den Hangbestens kennt, zeigte sich nach dem Rennen überglücklich. Morgen Montag kann sie versuchen, noch einmal eine solche Fahrt hinzulegen, dann steht nämlich die Alpine Kombination der Frauen auf dem Programm.

Aufgrund der positiven Resultaten führt die Schweiz in der Marc Hodler Trophy (Ranking, in dem jedes Land für die zwei besten Top 10 Resultate in jedem Rennen Punkte erhält). 14 Punkte beträgt der Vorsprung auf die letztjährigen Gewinner Österreich.

Mehr Informationen zur Junioren-WM