Rückblick Junioren-WM: Alexis Monney setzt goldene Schweizer Serie fort

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Auf Händen getragen: Der neue Schweizer Abfahrts-Juniorenweltmeister Alexis Monney lässt sich feiern.

Alexis Monney und Yannick Chabloz sicherten der Schweiz mit Abfahrts-Gold und Super-G-Bronze an den alpinen Junioren-Weltmeisterschaften in Narvik zweifaches Edelmetall. Der Freiburger Monney führt mit seinem Sieg gleich zwei Serien weiter.

Die alpinen Junioren-Weltmeisterschaften 2020 in Narvik begannen für die Equipe um Nachwuchschef Hans Flatscher am 7. März mit einem Paukenschlag: Gleich am ersten Wettkampftag holte sich Alexis Monney den Sieg in der Abfahrt – und damit den Lohn für den hohen Aufwand. «Der Sieg bedeutet mir sehr viel, ich habe hart dafür gearbeitet. Das ist eine schöne Belohnung für das, was ich in den vergangenen Jahren gemacht habe.»

Das Ziel erfüllt

Zum dritten Mal in Folge sicherte der Freiburger dem Schweizer Männer-Team damit den Abfahrtstitel bei den Junioren, nachdem 2018 Marco Odermatt in Davos und 2019 Lars Rösti im Val di Fassa triumphiert hatten. Mit dem Sieg führte Monney eine weitere Serie fort: Seit 2015 konnte sich an einer Junioren-WM immer mindestens ein Schweizer Athlet auf dem obersten Treppchen platzieren. Auch das vorgängig deklarierte Ziel von Nachwuchschef Hans Flatscher – «Medaillen zu machen» – liess sich dank Monneys Sieg bereits nach Tag 1 als erfüllt betrachten. «Die Medaille hat einen grossen Wert», liess sich denn auch Flatscher zitieren.

Nach der erfolgreichen Speed-Saison im Weltcup bewies mit Yannick Chabloz ein zweiter Swiss-Ski Athlet, dass der schnelle Nachwuchs schon in den Startlöchern steht. Er sicherte sich im Super-G die Bronzemedaille. «Alexis' Gold hat mich zusätzlich gepusht, weil man gesehen hat: Es ist möglich», sagte der Nidwaldner. «Es war nicht nur ein Ziel, sondern auch mein Traum, eine Medaille mit nach Hause zu nehmen.»

Weitere Chancen blieben verwehrt

Den Traum hätte sich Chabloz womöglich gar doppelt erfüllen können. Nach dem Slalom der Alpinen Kombination lag er auf dem vielversprechenden 4. Platz, unmittelbar vor dem Nidwaldner Joel Lütolf. Aufgrund der weichen Pistenverhältnisse konnte der Super-G-Teil am Folgetag aber nicht mehr durchgeführt und die Kombination damit nicht abgeschlossen werden.

Nach dem Frauen-Riesenslalom am 11. März musste schliesslich die gesamte Junioren-WM aufgrund der Corona-Pandemie abgebrochen werden. Den Männern blieb damit verwehrt, weitere Medaillen zu holen. Den Frauen wurde derweil die Chance genommen, Janine Schmitts 6. Platz in der Abfahrt als bis dahin bestes Resultat in Narvik zu toppen.

Bedarf im technischen Bereich

Dementsprechend durchzogen fällt das Fazit von Nachwuchschef Hans Flatscher aus. Obschon er die Ausgangslage dieses Jahr schon im Vorfeld der Junioren-WM als schwierig eingestuft hatte, stellt ihn der zweifache Medaillen-Erfolg nicht vollends zufrieden. «Die zwei Medaillen müssen wir sicher mitnehmen, keine Frage. Aber grundsätzlich würden wir am Ende einer WM schon gerne ein paar Medaillen mehr haben», sagte Flatscher.

Insbesondere im technischen Bereich sieht Flatscher Bedarf – bei den Frauen wie bei den Männern. «Da müssen wir sicher Gas geben – da sind wir nicht so knapp dran an der Weltspitze, wie ich das gerne hätte.» Optimierungen will er deswegen in der Infrastruktur vornehmen – aber nicht nur da. Auch die Athleten mit dem grössten Potenzial will er gemeinsam mit dem Team noch spezifischer fördern. Mit einem klaren Ziel: «Dass wir in diesen Junioren-Jahrgängen nicht den Anschluss an die Weltspitze verlieren.»

Etablierung im Europacup

Die nächste Chance auf Top-Resultate an Junioren-Weltmeisterschaften bietet sich den Athletinnen und Athleten mit Jahrgängen 2000 bis 2004 kommendes Jahr in Bansko. Für die neue Saison und die entsprechende Vorbereitung steht für Nachwuchschef Hans Flatscher nun anderes im Vordergrund. «Das erste Ziel ist, dass die Athleten, die an der Junioren-WM dabei sind, den Schritt an die Spitze des Europacups machen.»

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