Smith und Lenherr gewinnen beim Saisonauftakt in Arosa

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Foto: GEPA Pictures

Dem Schweizer Skicross-Team glückte beim Weltcup-Auftakt im Nacht-Sprint in Arosa eine ausgezeichnete Leistung. Mit Fanny Smith bei den Frauen und Jonas Lenherr bei den Männern triumphierten zwei Swiss-Ski-Athleten beim Heimrennen. Alex Fiva wird Dritter.

Im Final der Frauen behielt Smith in einem mitreissenden Zweikampf gegen Sandra Näslund um Haaresbreite die Oberhand. Erst nach der Konsultation des Zielfotos war der 14. Sieg der 26-jährigen Romande auf Weltcup-Stufe Tatsache. Smith hatte die schwedische Gesamtweltcup-Siegerin des vergangenen Winters erst auf den letzten Metern noch abgefangen. «Ich habe im ersten Moment selber nicht geglaubt, dass ich Näslund geschlagen habe», sagte Smith im Interview mit SRF. «Du musst im Skicross einfach bis zum Schluss alles geben, und das habe ich gemacht.»

Für Näslund setzte es im Privatduell mit Smith eine nächste Niederlage ab, sie war der Schweizerin bereits an den Olympischen Spielen in Pyeonchang im Kampf um die Bronze-Medaille unterlegen. Damals flossen bei der 22-jährigen Schwedin die Tränen, in Arosa hatte Smith im Zielhang nun feuchte Augen. Hinter Smith und Näslund sicherte sich die Kanadierin Marielle Thompson Platz 3.

Für eine weitere Erfolgsmeldung im Kader der Schweizer Skicrosserinnen sorgte die 19-jährige Sixtine Cousin. Die Genferin schaffte es in ihrem erst zweiten Weltcup-Event in den kleinen Final und belegte letztlich den 7. Rang.

Lenherrs Exploit mit Ansage

Belegten im Rennen der Frauen die beiden meistgenannten Favoritinnen die ersten beiden Positionen, überraschte der Sieg von Jonas Lenherr auf den ersten Blick. Allerdings hatte der 29-Jährige zuletzt angedeutet, dass mit ihm zu rechnen ist. Seit seinem 15. Rang bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang fuhr Lenherr in vier von fünf absolvierten Rennen aufs Podest, zuletzt bei den Vorbereitungsrennen im österreichischen Pitztal gleich zweimal.

Im Sprint-Rennen von Arosa klappte es nun mit dem dritten Weltcup-Sieg. «Geändert habe ich eigentlich nichts. Ich habe einfach weiter gearbeitet und bin drangeblieben», antwortete Lenherr auf die Resultate der vergangenen Monate angesprochen. Im Final verwies der Gamser den Weltmeister von 2017, den Schweden Victor Öhling Norberg, und den Teamkollegen Alex Fiva auf die weiteren Podestplätze. Für den 32-jährigen Fiva, der als Dritter über die Ziellinie fuhr, war es im 90. Weltcup-Einsatz das 23. Podium.

Wie schwer bereits kleine Fehler auf der kurzen Strecke ins Gewicht fallen, zeigte sich daran, dass mit Marc Bischofberger und Jean-Frédéric Chapuis zwei absolute Top-Athleten früh scheiterten. Bischofberger, der Weltcup-Gesamtsieger der letzten Saison und Olympia-Zweite von Pyeongchang, schied wie Chapuis in der ersten K.o.-Runde aus. Beide mussten nach missglückten Qualifikationsläufen in den Achtelfinals mit schlechten Startpositionen Vorlieb nehmen und konnten das Handicap nicht mehr korrigieren.