Schweizer Staffeln sichern sich in Hochfilzen Olympiaqualifikation

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Im Schneesturm von Hochfilzen sicherten sich beide Staffeln eine Top-Ten-Platzierung und damit das Ticket für die Olympischen Spiele in PyeongChang. Dabei erreichte das Frauenquartett mit dem 5. Rang das beste Ergebnis einer Schweizer Frauenstaffel auf Weltcupebene.

Mit «Schnee und Sturm» sind die äusseren Bedingungen der beiden Staffelrennen relativ schnell beschrieben. Dabei machten wechselnde Winde und unberechenbare Böhen den Biathletinnen und Biathleten das Leben schwer. Nicht umsonst bog die grosse Mehrheit der Nationen trotz drei Nachladern in die Strafrunde ab.

4x7,5 Kilometer Staffel der Männer

Für die Schweizer Männerstaffel übernahm Serafin Wiestner die ersten 7,5 Kilometer. Nach einem soliden Liegendschiessen musste er nach dem Stehendanschlag eine Strafrunde absolvieren. Als 11. übergab er an Benjamin Weger. Der Obergommer erwischte einen absoluten Sahnetag, räumte alle zehn Scheiben ohne Nachlader ab und war auf seiner Ablöse ebenfalls der Schnellste in der Loipe. Damit führte er die Schweiz bis auf den dritten Rang nach vorne, bevor er Jeremy Finello auf die Strecke schickte. Auch Finello erledigte das Liegendschiessen ohne Probleme, das Stehendschiessen erreichte der 25-Jährige als Zweitplatzierter. Dann kam es knüppeldick für den schweizerisch-französischen Doppelbürger: Gleich vier Scheiben waren auch nach den acht Schüssen noch schwarz. Entsprechend weit wurde das Schweizer Team im Klassement durchgereicht, Schlussläufer Mario Dolder nahm als Sechster das Rennen auf. Mit zwei (Liegendschiessen) bzw. drei Nachladern brachte er die Olympiaqualifikation sicher nach Hause, am Ende ist es der siebte Rang mit 3:30 Minuten Rückstand auf den überlegenen Sieger Norwegen. «Es ist sicher gut für uns, dass wir die Olympiaqualifikation direkt geschafft haben. Aber wir wollen und können noch mehr, als wir heute gezeigt haben», bilanziert Jörn Wollschläger, Cheftrainer Männer nach dem Zieleinlauf.

Auch ohne die beiden Boe-Brüder war das Team aus Norwegen nicht zu schlagen. Es distanzierte die zweitplatzierte Staffel aus Deutschland um fast zwei Minuten. Auf dem dritten Rang landete Frankreich, das ohne Martin Fourcade am Start war.

Die komplette Rangliste

 

4x6 Kilometer der Frauen

Schweizer Biathlongeschichte schrieb die Schweizer Frauenstaffel. Noch nie war ein Schweizer Quartett im Weltcup so gut platziert wie Elisa Gasparin, Selina Gasparin, Lena Häcki und Irene Cadurisch.

Den Grundstein legte dabei Elisa Gasparin. Als Startläuferin musste sie in den beiden Anschlägen nur eine zusätzliche Patrone nutzen und schickte mit 35 Sekunden Rückstand ihre ältere Schwester Selina auf den Weg. Wie zuvor Benjamin Weger verbuchte auch sie die schnellste Laufzeit ihrer Ablöse. Zusammen mit einem überragenden Liegendschiessen brachte sie die Schweizer Staffel bis auf den zweiten Rang nach vorne. Auch die dritte Schweizer Athletin, Lena Häcki, zeigte ein ganz starkes Rennen. Mit insgesamt drei Nachladern und der dritten Abschnittszeit holte sie sogar noch Zeit auf den ersten Platz auf, Schlussläuferin Irene Cadurisch startete nur 15 Sekunden hinter der führenden Deutschen. Leider traf es in der Windlotterie dann dieses Mal das Schweizer Team, während Cadurisch auf den vorherrschenden Wind reagierte, drehte der Wind noch einmal. Schon im Anschlag korrigierte die 26-Järhige dann nicht mehr genug, entsprechend musste sie zwei Strafrunden in Kauf nehmen und fiel einige Plätze zurück. Im Stehendschiessen liess sie dann nichts mehr anbrennen und sicherte der Schweizer Frauenstaffel mit dem fünften Rang das beste Weltcupresultat und die direkte Olympiaqualifikation.

Nicht zu schlagen war das Quartett aus Deutschland. Es verwies die Ukraine und Frankreich auf die Plätze zwei und drei.

Die komplette Rangliste