Rücktritt von Kombinierer Tim Hug

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Tim Hug hat sich dazu entschieden, seine Karriere als Spitzensportler zu beenden. In den vergangenen sechs Saisons war er der einzige Schweizer Nordisch-Kombinierer im Weltcup gewesen.

Zwar erfüllte Hug im Hinblick auf die Saison 2019/20 die Kriterien für die Aufnahme ins A-Kader von Swiss-Ski, einen neuerlichen Kaderstatus erhielt der Solothurner allerdings nicht mehr. Bei diesem Entscheid berief sich die Selektionskommission auf einen Passus in den Selektionsrichtlinien, wonach eine Nicht-Selektion trotz Erreichen der Kriterien möglich ist, wenn bei einem Athleten mit mehrjähriger Kaderzugehörigkeit keine kontinuierliche Leistungssteigerung zu erkennen ist. Nach der Nicht-Selektion haben Hug und Swiss-Ski in den letzten Wochen verschiedene Diskussionen über konkrete Bedingungen für eine Weiterführung der Karriere ausserhalb eines Kaders geführt.

«Nach einer gründlichen Analyse musste ich mir eingestehen, dass ich die Fortsetzung meiner Karriere alleine nicht professionell genug hätte aufgleisen können, um international das gewünschte Niveau zu erreichen», erklärt Hug. «Durch die Nicht-Selektion ist der finanzielle, organisatorische und administrative Aufwand für mich zu hoch.»

Nach seinem Debüt im Weltcup Ende Januar 2008 nahm Hug an drei Olympischen Winterspielen und sechs nordischen Ski-Weltmeisterschaften teil. Seine grosse Stunde im Weltcup schlug am 4. Januar 2014, als er im russischen Tschaikowski triumphierte und so damals für den ersten Schweizer Weltcupsieg in der Nordischen Kombination seit 20 Jahren sorgte.

Seinen zweiten Weltcup-Podestplatz realisierte er in der Saison 2016/17 als Zweiter in Sapporo; insgesamt schaffte es der 31-Jährige in einem Einzelwettkampf auf höchster Stufe neunmal unter die ersten zehn. In der vergangenen Saison war Hug vollständig in die norwegische Equipe integriert gewesen, über ein eigenes Betreuerteam verfügte er nicht mehr.

Hugs Fokus liegt nun auf dem Abschluss seines Bachelor-Studiums (Erneuerbare Energien und Umwelttechnik in Rapperswil-Jona). «Den Zeitpunkt für das Ende meiner Karriere als Kombinierer erachte ich als ziemlich ideal», erläutert Hug. «In den ersten Monaten ohne Spitzensport ist durch die letzten zwei Semester des Studiums vieles bereits vorgespurt.»