Ohne die Telemark-Königin aber in Top-Form in die neue Saison

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Cheftrainer Ruedi Weber bespricht sich mit Bastien Dayer

Telemark: Weltcup in Hintertux (AUT), 1.-3. Dezember 2017

Am ersten Dezember-Wochenende startet das Swiss-Ski Telemark Team auf dem Hintertuxer Gletscher offiziell in die neue Weltcup-Saison 2017/18. Dabei versucht die Equipe von Cheftrainer Ruedi Weber an die vergangene Saison anzuknüpfen. Ist das überhaupt möglich, fragen wir uns? Denn was das Schweizer Team letzte Saison leistete, war aussergewöhnlich: Mit 49 Weltcup-Podestplätzen und acht WM-Medaillen sorgte das Team für ein Telemark-Fest der besonderen Art. Eine Athletin stach dabei besonders raus: Amélie Wenger-Reymond, die am Weltcup Final in Thyon die insgesamt 34. Kristallkugel in ihrer über zehnjährigen Karriere mit nach Hause trug.

Doch im Privatleben der erfolgreichsten FIS-Athletin wird sich nun einiges ändern: Sie und ihr Mann erwarten im Frühling 2018 Nachwuchs. Die Rückkehr auf die Piste plant sie nach der Babypause; pünktlich auf die Saison 2018/19, wenn die Weltmeisterschaften im Ursprungsland des Telemarks in Norwegen stattfinden.

Die Resultate von Amélie werden uns während der kommenden Saison sicher fehlen. Es wird sich jetzt zeigen, wie die Athleten aus dem Schatten treten können.

Hans-Peter Birchler

Vor allem für das Frauenteam ist die Situation etwas neu und die Athletinnen sind etwas mehr unter Druck, als in den vergangenen Jahren.

Bereit, die Herausforderung anzunehmen
Nach insgesamt neun Trainingskursen auf dem Gletscher in Saas Fee fühlt sich das Team von Cheftrainer Ruedi Weber jedoch bereit für die Herausforderung Weltcup-Saison ohne "sichere Bank Amélie": «Ich bin grundsätzlich zufrieden mit Formstand auf Schnee», erklärt Weber.

Vor allem Weltmeister Stefan Matter und Nicolas Michel konnten sehr viele Schneetage absolvieren und die beiden sind bereits in Top-Form.

Ruedi Weber, Cheftrainer

Für die beiden, wie auch fürs ganze Frauen und Männer-Team gilt der Saisonauftakt in Hintertux als Standortbestimmung. «Danach wissen die Athletinnen und Athleten jeweils sehr genau, an welchen Schwerpunkten sie im Dezember noch individuell arbeiten müssen, um für die nächsten Weltcup-Rennen im Januar bereit zu sein», erklärt der Cheftrainer. Den letzten Schliff vor dem Saisonstart erhält das Team am kommenden Wochenende im abschliessenden Gletschertraining in Saas Fee. 

Saisonhighlights: Heimweltcup und Junioren-WM im eigenen Land
Nach sieben Weltcup-Events bildet das Weltcup Finale in Mürren (19. bis 25. März 2018) den unbestrittenen Saisonhöhepunkt für die Telemarker. «Ein Weltcup-Rennen auf heimischem Boden ist für uns immer etwas Spezielles», freuen sich Weber und Birchler. Zeitgleich und gleichenorts finden die Junioren Weltmeisterschaften statt.
Es wird sich also erst Ende März zeigen, ob die amtierende Telemark-Königin einen würdigen (Schweizer) Nachfolger gefunden hat.