Marco Odermatt ist Schweizer Sportler des Jahres 2021

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Marco Odermatt hat die Wandlung vom Super-Talent zum Leistungsträger scheinbar mühelos vollzogen. Die Wahl zum Sportler des Jahres ist ein weiterer Beleg für den Aufstieg des Nidwaldners.

Die persönliche Vorgabe in der Karriereplanung war nichts Besonderes. "Schritt für Schritt zu nehmen" hatte sich Odermatt vorgenommen. Die Losung eines aufstrebenden jungen Sportlers halt. Doch der Blondschopf aus Buochs vollzog diese Schritte in enorm hoher Frequenz - und tut dies immer noch.

Knapp zwei Jahre nach seinem fünffachen Gold-Rausch an den Junioren-Weltmeisterschaften in Davos gewann Odermatt erstmals auch im Weltcup. Im vergangenen Winter hatte er schon eine Hand an den Kristallkugeln für den Sieg in der Gesamt-, Riesenslalom- und Super-G-Wertung - und in die laufende Saison startete er als erster Anwärter auf den grossen Glaspokal. Die Fähigkeit, in drei Disziplinen ganz vorne mitmischen zu können, stempelte ihn zwangsläufig zum Favoriten. 

Odermatt hat nie ein Geheimnis um seine Ambitionen gemacht. Seine hohen Ziele definiert er stets mit Überzeugung. Dass er damit die ohnehin grosse Erwartungshaltung zusätzlich schürt und sich zusätzlichen Druck auf seine Schultern lädt, ist ihm bewusst. Seinen Status sieht er nicht als Hemmnis und schon gar nicht als Belastung, zumal sich die allgemeine Wahrnehmung mit seinem Plansoll deckt. Entsprechend spielt er seine Rolle mit der ihm eigenen Gelassenheit.

Odermatt weiss seine Stellung richtig einzuordnen. Überheblichkeit ist ihm fremd. Trotz des zügig vollzogenen Aufstiegs in den Kreis der Allerbesten hat er sich die Bodenhaftung gewahrt. Die Gefahr des Abhebens besteht auch in seinem Sportlerleben im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses nicht. Der 24-jährige Innerschweizer wird auf und neben der Piste den eingeschlagenen Weg weitergehen. Die nächsten Schritte werden nicht lange auf sich warten lassen.

Mit Marco Odermatt ging zum ersten Mal seit zehn Jahren (2011, Didier Cuche) die Sportler-Wahl bei den Männern an einen Skifahrer. Der fünfmalige Junioren-Weltmeister von 2018, der tags zuvor in Val d'Isère bereits seinen dritten Weltcupsieg in dem noch jungen Winter feiern konnte, vereinigte 34 Stimmenprozente auf sich und verwies seinen Swiss-Ski Teamkollegen Beat Feuz (17,2) und Jérémy Desplanches, den Olympia-Bronzemedaillengewinner im Schwimmen, mit beachtlichem Abstand auf die Ehrenplätze.

Zur Sportlerin des Jahres gewählt wurde die Tennis-Olympiasiegerin Belinda Bencic. Sie setzte sich vor Jolanda Neff, der Olympia-Goldmedaillengewinnerin im Mountainbike durch. Lara Gut-Behrami, die Weltmeisterin im Super-G und Riesenslalom, wurde Dritte.

Ebenfalls Platz 3 belegte Beat Tschuor, der Alpin-Cheftrainer der Frauen, bei der Wahl zum «Trainer des Jahres». Amy Baserga, die zweimalige Junioren-Weltmeisterin im Biathlon, wurde derweil zum «SRF3 Best Talent Sport» gewählt.

 

Die Resultate der Sports Awards 2021

Sportler des Jahres: 1. Marco Odermatt (Ski Alpin) 34,0 Prozent. 2. Beat Feuz (Ski Alpin) 17,2. 3. Jérémy Desplanches (Schwimmen) 15,4.

Sportlerin des Jahres: 1. Belinda Bencic (Tennis) 26,3. 2. Jolanda Neff (Mountainbike) 20,2. 3. Lara Gut-Behrami (Ski Alpin) 17,6.

Team des Jahres: 1. Nationalteam Männer (Fussball) 20,4. 2. Belinda Bencic/Viktorija Golubic (Tennis) 17,5. 3. 4x-100-Meter-Staffel der Frauen (Leichtathletik) 11,6.

Paralympische Sportler des Jahres: 1. Marcel Hug (Rollstuhl-Leichtathletik) 29,1. 2. Manuela Schär (Rollstuhl-Leichtathletik) 20,3. 3. Heinz Frei (Handbike) 17,0.

Trainer des Jahres: 1. Edmund Telser (Mountainbike/Rad Strasse) 22,3. 2. Laurent Meuwly (Leichtathletik) 13,7. 3. Beat Tschuor (Ski Alpin) 11,4.

MVP des Jahres: Yann Sommer (Fussball)

Best Talent Sport: Amy Baserga (Biathlon)