Irene Cadurisch gewinnt Diplom

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Laura Dahlmeier krönte sich im Biathlon-Sprint über 7,5 km erstmals zur Olympiasiegerin. Die Bayerin siegte ohne Strafrunde vor der Norwegerin Marte Olsbu. Völlig unerwartet gewann die Bündnerin Irene Cadurisch ein Diplom.

Mit Platz 8 und dem damit verbundenen Gewinn eines olympischen Diploms sorgte Irene Cadurisch für die erste grosse positive Überraschung in Pyeongchang aus Schweizer Sicht. Die 26-jährige Engadinerin realisierte die beste Zeit aller 87 Starterinnen beim Schiessen und musste nur eine Strafrunde absolvieren. Im Weltcup hat Cadurisch in dieser Saison noch nie eine Klassierung unter den ersten 40 erreicht.

Die Medaillenträume von Selina Gasparin platzten derweil bereits nach den ersten beiden Versuchen im Liegend-Anschlag; beide Male traf die Engadinerin nicht ins Schwarze. Letztlich musste sie "trotz relativ guten Windbedingungen" insgesamt vier Strafrunden absolvieren, womit nicht nur eine Top-Platzierung im Sprint ausser Reichweite geriet, sondern auch eine im Hinblick auf die Verfolgung über 10 km vom Montag. Die Schweizer Teamleaderin musste mit Platz 41 vorlieb nehmen.

Selina Gasparins jüngere Schwester Elisa klassierte sich mit zwei Fehlschüssen im Stehend-Anschlag im 31. Rang. Vor vier Jahren in Sotschi hatte die 26-Jährige im Sprint als Achte überraschend ein Olympia-Diplom gewonnen. Zweitbeste Swiss-Ski-Athletin nach Cadurisch wurde die Engelbergerin Lena Häcki mit Platz 26 (drei Strafrunden).

Dahlmeiers Goldrausch geht weiter

Laura Dahlmeier war vor einem Jahr mit fünfmal Gold die überragende Athletin bei den Weltmeisterschaften in Hochfilzen gewesen, nun stand die 24-Jährige aus Garmisch-Partenkirchen auch bei ihrem ersten Auftritt in Südkorea gleich zuoberst auf dem Podest. Wegen einer Erkrankung erlebte Dahlmeier einen harzigen Saisonstart, bislang stehen für sie "nur" zwei Saisonsiege auf Stufe Weltcup zu Buche.

Am Schiessstand agierte Dahlmeier überaus clever und reagierte bei eisigen Temperaturen (-7 Grad) überlegt auf die ständig wechselnden Winde. Die Deutsche war im Vorfeld als Gold-Favoritin gehandelt worden, in ihrem insgesamt vierten Olympia-Einzelrennen zeigte sie ihre mit Abstand stärkste Leistung. Vor vier Jahren in Sotschi hatte Dahlmeier bei ihrem Debüt bei Winterspielen nichts mit den Medaillenrängen zu tun gehabt und keinen Top-10-Platz erreicht.