«Habe den Anspruch, bei der WM um eine Medaille zu kämpfen»

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Laurien van der Graaff feierte in der vergangenen Saison ihre ersten beiden Weltcupsiege – jeweils bei Skating-Sprints. Ende Januar gewann sie die WM-Hauptprobe in Seefeld. Entsprechend hoch sind die Erwartungen an die Athletin mit niederländischen Wurzeln, die sich im Training auf diese Saison hin bezüglich Technik auf Feinarbeiten konzentrieren und deshalb «befreiter laufen» konnte.

Laurien, in welchen Bereichen hast du in den vergangenen Monaten beim Training die Schwerpunkte gesetzt?

«Ich konnte mich bei der Technik auf Feinarbeiten konzentrieren. Anders als in den vergangenen Jahren musste ich bei der Technikarbeit nicht von null beginnen. Es waren in diesem Bereich keine grossen Schritte nötig. Das machte alles etwas einfacher. In den letzten Jahren musste ich dagegen viel in die Technik investieren. Es geht einem dann auch während den Trainingseinheiten dauernd durch den Kopf, was man noch besser machen kann. Nun konnte ich im Training befreiter laufen. Umfangmässig habe ich so viel gemacht wie noch nie, aber ich musste mit dem Kopf nicht mehr so viel arbeiten.»

Den Saisonhöhepunkt bilden die Weltmeisterschaften in Seefeld in Tirol. In der letzten Saison hast du dort den Skating-Sprint und damit die WM-Hauptprobe gewonnen. Wie gehst du mit den dadurch hohen Erwartungen an deine Person um?

Ziel ist es, als eine der Topfavoritinnen am Start zu stehen.

Laurien van der Graaff

«Hohe Erwartungen sind sicher da, auch von mir selber. Aber ich weiss auch, was es braucht, um in Seefeld so fit am Start zu stehen wie damals. Ich versuche zu beeinflussen, was ich kann. Bis Februar gibt es noch ein paar Schritte zu machen. Natürlich will ich schon vor der WM gute Resultate erzielen. Ziel ist es, als eine der Topfavoritinnen am Start zu stehen. Ich habe den Anspruch, um bei der WM um eine Medaille zu kämpfen.»

Wie sieht deine Saisonplanung im Hinblick auf Seefeld aus?

«Das dritte Weltcup-Wochenende in Beitostölen werde ich auslassen. Dies ist zwar schade, weil dort ein Staffelrennen auf dem Programm steht. Aber ich will etwas früher zurück in die Höhe, um mich optimal auf den Weltcup in Davos vorzubereiten. Danach folgen die Tour de Ski mit Skating-Sprints in Toblach und im Val Müstair sowie der Weltcup in Dresden. Im Anschluss daran lege ich möglicherweise eine Wettkampfpause ein, aber dies ist noch nicht entschieden. In Lahti Anfang Februar ist dann aber auf jeden Fall wieder ein Start geplant.»

Wird man dich auch über diese Saison hinaus auf den Weltcup-Loipen sehen?

«Nach dieser Saison werde ich mir erstmals konkret darüber Gedanken machen, ob ich meine Karriere als Langläuferin fortsetze. Für diesen Entscheid werde ich mir allerdings Zeit lassen. Ich kann und will ihn nicht unmittelbar nach der Saison, in einem Zustand der Müdigkeit, fällen. Ich brauche etwas Abstand. Vielleicht dauert es bis in den Sommer hinein, bis ich einen Entschluss gefällt habe. Es ist nicht nur ein Entscheid in sportlicher, sondern auch in privater Hinsicht.»

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