Europacup-Saison 2022/23: Die nächsten Weltcup-Cracks stehen schon bereit

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Nach dem Doppelsieg der Männer im Riesenslalom von Zinal zeigt sich ein Bild, das sich in dieser Saison so häufig präsentierte: ein jubelndes Swiss-Ski Team.

Nicht nur die Saison der Weltcup-Athletinnen und -Athleten ist dieses Wochenende zu Ende gegangen. Auch die Europacup-Starterinnen und -Starter haben in Narvik im Rahmen des Saisonfinales die letzten Rennen bestritten. Mit dem Super-G der Männer am Sonntag ist eine Saison zu Ende gegangen, die insgesamt 21 Schweizer Podestfahrerinnen und Podestfahrer und sechs Weltcup-Fixplätze und Josua Mettlers Gesamtsieg für Swiss-Ski hervorgebracht hat.

Im dritten Rennen der Saison hatte es den ersten Sieg gegeben: Im Riesenslalom in Gurgl am 1. Dezember 2022 feierte Josua Mettler seinen ersten Europacup-Triumph – es sollte ein Podestplatz von vielen werden, die dem Toggenburger den Sieg in der Gesamtwertung einbrachten.

Doch nicht nur Mettler konnte in diesem geschichtsträchtigen Europacup-Winter einen Sieg feiern. Insgesamt holte das Swiss-Ski Team 48 Podestplätze, verantwortlich dafür waren 21 Athletinnen und Athleten. Denis Corthay und Christophe Torrent konnten ihre ersten Europacup-Podestplätze herausfahren, und Josua Mettler, Janine Schmitt, Livio Simonet, Delia Durrer, Arnaud Boisset und Tanguy Nef holten jeweils ihre ersten Europacup-Siege.

Janine Schmitt hatte dabei gleich eine besondere Premiere: Nicht nur feierte sie ihren ersten Sieg auf heimischem Boden, sondern auch miterlebbar für alle ihre Freundinnen und Freunde, Familienmitglieder und Fans zuhause. Dank Main Partner Sunrise, dem auch die Athletinnen und Athleten auf zweithöchster Stufe besonders am Herzen liegen, konnten die Rennen in Zinal und damit Schmitts Sieg live im Stream mitverfolgt werden. Auch die Nachtslaloms in Jaun, bei denen Sandro Simonet im ersten Rennen aufs Treppchen steigen konnte, wurden live übertragen, ebenso wären die beiden Frauen-Slaloms in Hasliberg gestreamt worden, hätten sie wegen Schneemangels nicht nach Pozza di Fassa verschoben werden müssen. In enger Zusammenarbeit mit Sunrise können auch in der nächsten Saison ausgewählte Europacup-Rennen im Streaming Center live oder auch im Nachgang mitverfolgt werden.

Viele Premieren   

Ebenfalls eine spektakuläre Premiere gelang in diesem Winter Franjo von Allmen, Marco Kohler und Marco Fischbacher: Sie alle konnten in der zu Ende gegangenen Saison den ersten Podestplatz und den ersten Sieg feiern. Bei Von Allmen war der erste Platz unter den ersten drei sogleich ein Sieg in der Abfahrt von Orcières, Marco Kohler hingegen erreichte in der Abfahrt innerhalb von rund zweieinhalb Wochen seinen ersten Podestplatz als Dritter von Tarvisio, doppelte dann mit zwei 2. Plätzen nach, ehe er in der zweiten Abfahrt von Orcières zuoberst aufs Treppchen steigen konnte. Und auch Marco Fischbacher hatte sich mit dem 3. Platz in Folgaria ans Riesenslalom-Podest herangetastet, bevor er in Gällivare den ersten Sieg und einen weiteren 2. Platz herausholen konnte.

Numerisch am meisten Podestplätze geholt haben Mélanie Meillard, Marco Kohler, Josua Mettler, Arnaud Boisset und Gilles Roulin mit jeweils vier Top-3-Rangierungen. Kohler und Boisset sind dabei die Einzigen der fünf, die mindestens einmal auf jeder Stufe des Podests stehen konnten. Dies gelang darüber hinaus auch Marco Fischbacher und Tanguy Nef.

Sieben Fixplätze

Von Allmen, Kohler und Fischbacher sind drei der insgesamt sieben Athletinnen und Athleten, die sich mit ihren Leistungen in dieser Europacup-Saison einen Weltcup-Fixplatz für den kommenden Winter gesichert haben. Einen solchen erhalten jene Athletinnen und Athleten, die sich in der Disziplinenwertung unter den besten drei klassieren. Franjo von Allmen und Marco Kohler werden künftig in der Abfahrt am Weltcup-Start stehen, wie sie dies kürzlich gemeinsam in Aspen schon mal getan haben. Arnaud Boisset und Gilles Roulin werden im Super-G-Weltcup angreifen. Und Marco Fischbacher wird gemeinsam mit Josua Mettler und Livio Simonet den Riesenslalom-Weltcup aufmischen.

Ebendieser Josua Mettler wird zudem die Möglichkeit haben, in der nächsten Weltcup-Saison in allen Disziplinen an den Start zu gehen. Der Toggenburger sicherte sich mit seinen Leistungen in Riesenslalom, Super-G und Abfahrt, in denen er allesamt Podestplätze holen konnte, den Sieg in der Gesamtwertung. Dies war einem Schweizer zuletzt mit Gilles Roulin im Winter 2016/17 gelungen. Bei den Frauen klassierte sich Mélanie Meillard als beste Schweizerin auf Platz 9 in der Gesamtwertung.

Positives Fazit

Neben Mettler, der nun überall an den Weltcup-Start gehen darf, haben sechs weitere Athleten einen Fixplatz geholt. «Bei den Männern sind wir sehr gut aufgestellt. Wir haben tolle Leistungen gezeigt und haben extrem viele Fixplätze geholt», sagt Alpin-Direktor Walter Reusser. Die insgesamt neun Weltcup-Startplätze, die in der vergangenen Saison herausgefahren werden konnten, konnten zwar nicht ganz wiederholt werden – auch, weil bei den Frauen etwa Mélanie Meillard im Riesenslalom und Delia Durrer in der Abfahrt als jeweils Vierte knapp daran gescheitert sind. «Bei den Frauen haben wir gerade eine Transformation. Diejenigen, die eigentlich Europacup fahren könnten, haben wir insbesondere im Weltcup eingesetzt.» Dadurch sind viele junge Athletinnen um Jahrgang 2004 im Europacup zum Einsatz gekommen – die auch unter die ersten 30 gefahren sind. «Das freut mich extrem», sagt Reusser. «Aber es fehlen natürlich vorne ein wenig die Siege im Europacup. Aber ich glaube, es ist auch ein Aufbau-Wettkampf, bei dem man die Athletinnen auch so einsetzen soll, dass sie sich weiterentwickeln und auf den Weltcup vorbereiten können.»

Trotzdem fällt Reussers Fazit positiv aus. «Bei den Männern sind wir sehr gut aufgestellt, bei den Frauen konnten die Athletinnen einen riesigen Schritt machen. Da freue ich mich, das gibt eine gute Ausgangslage», erzählt er. Sich nun auf den Lorbeeren auszuruhen, liegt derweil nicht drin. «Wir können nächstes Jahr nicht länger Ferien machen, wir müssen dranbleiben», erklärt er. «Das ist unser Ziel.»

Diese Schweizer Athletinnen und Athleten haben Podestplätze geholt:

Gilles Roulin (3 Siege | 1 2. Platz | 0 3. Plätze)
Josua Mettler (2 | 2 | 0)
Livio Simonet (2 | 0 | 0)
Marco Kohler (1 | 2 | 1)
Arnaud Boisset (2 | 1 | 1)
Marco Fischbacher (1 | 1 | 1)
Tanguy Nef (1 | 1 | 1)
Franjo von Allmen (1 | 0 | 0)
Sandro Simonet (0 | 1 | 1)
Christophe Torrent (0 | 1 | 1)
Denis Corthay (0 | 1 | 0)
Alexis Monney (0 | 1 | 0)
Marc Rochat (0 | 1 | 0)
Mélanie Meillard (2 | 0 | 2)
Nicole Good (1 | 1 | 0)
Delia Durrer (1 | 0 | 1)
Janine Schmitt (1 | 0 | 0)
Aline Danioth (0 | 1 | 1)
Stephanie Jenal (0 | 0 | 2)
Vivianne Härri (0 | 0 | 1)
Juliana Suter (0 | 0 | 1)