«Es wird einem mehr abgenommen»

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Amélie Klopfenstein zeichnete im Januar an den Youth Olympic Games in der Romandie für die grössten Schlagzeilen verantwortlich. Die 17-jährige Bern-Jurassierin errang an drei aufeinanderfolgenden Tagen als Ersatzfahrerin Gold (Super-G), Bronze (Kombination) und nochmals Gold (Riesenslalom).

Seit diesem Frühjahr figuriert Klopfenstein im C-Kader von Swiss-Ski. Im Interview äussert sie sich unter anderem über die grössten Veränderungen, die damit einhergegangen sind, über ihre Ziele, ihren Umgang mit der grossen Erwartungshaltung ihr gegenüber und über das abrupte Ende der Junioren-WM in Narvik.

Was hat sich seit der Aufnahme in ein Swiss-Ski Kader für dich als Skifahrerin verändert?

Es kam viel Neues im Umfeld auf mich zu – neue Trainer, neue Teamkolleginnen. In Sachen Material-Vorbereitung kann ich nun im Gegensatz zu früher auf das riesige Engagement und Knowhow eines Servicemanns zurückgreifen. Es wird einem mehr abgenommen als früher, das macht vieles angenehmer. Letztlich ist es aber so, dass die konstante Verbesserung meines Skifahrens an und für sich mein Fokus bleibt.

In welchen Bereichen siehst du bei dir noch am meisten Potenzial für Fortschritte/Verbesserungen?

Fortschritte will ich vor allem in den technischen Disziplinen erzielen. Slalom und Riesenslalom sind auch meine Lieblingsdisziplinen, letztere ist die Basis – ein Mix aus Geschwindigkeit und Technik, was bei mir viele gute Gefühle und Spass generiert.

Wer ist dein skifahrerisches Vorbild?

Alexis Pinturault. Die Art und Weise, wie er Ski fährt, gefällt mir. Er riskiert während eines Wettkampfs viel, ist ansonsten aber eher ein ruhiger Typ. Mental ist er stark.

Wie gehst du mit der hohen Erwartungshaltung deiner Person gegenüber um?

Ich fahre primär für mich und nicht für andere, weshalb ich damit keine Probleme habe. Das grosse Medieninteresse nach meinen Erfolgen an den Youth Olympic Games war für mich natürlich eine neue Erfahrung. Es war mein erster Grossanlass, an welchem ich teilnehmen durfte – und dies auch noch im eigenen Land. Es ist mir bewusst, dass es als 17-Jährige ein einmaliges Erlebnis für mich war.

Fortschritte will ich vor allem in den technischen Disziplinen erzielen.

Amélie Klopfenstein

Du warst auch an den Junioren-Weltmeisterschaften in Narvik, als die Saison wegen der Corona-Pandemie abrupt beendet wurde. Welche Erinnerungen hast du an jenen Moment und an die Rückreise nach Hause?

Es war schon ein Schock, als es hiess, dass wir sofort nach Hause müssen. Das Coronavirus war zwar schon länger ein Thema. Irgendwie dachte man aber gleichwohl, es sei weit weg. Und plötzlich war alles anders. Es galt aber, souverän und fokussiert zu bleiben. Denn während der Rückreise wusste man noch nicht, dass wir bis zum Saisonende überhaupt keine Rennen mehr würden bestreiten können.

Welches sind deine Ziele für deine erste Saison als Kader-Athletin von Swiss-Ski?

Nach den Youth Olympic Games durfte ich meine ersten Europacup-Rennen bestreiten. Nun will ich regelmässig auf dieser Stufe an den Start gehen – und dabei auch Punkte gewinnen. Bei den FIS-Rennen wiederum geht es darum, meine FIS-Punkte zu verbessern, um bei der Startreihenfolge eine bessere Ausgangslage zu haben.