Eine Saison der Superlative – der Rückblick

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Historische Siege, überwundene Durststrecken und Podest-Premieren: Die Saison 2022/23 war für die Alpinen von Swiss-Ski geprägt von zahlreichen Highlights. Mit den Weltmeisterschaften bei der Elite sowie auf Junioren-Stufe standen zudem zwei Grossanlässe an, die mit grossen Erfolgen zu Ende gingen. Ein Rückblick auf einige besondere Highlights aus den letzten Wochen und Monaten und einer geschichtsträchtigen Saison.

Fulminant. Grossartig. Rekordverdächtig. Die Bandbreite der Adjektive, die die Saison 2022/23 für die Ski-Alpin-Athletinnen und -Athleten beschreiben sollen, ist gewaltig. Doch vor allem ist sie sehr positiv gefärbt. Denn die vergangenen Wochen und Monate bis zum Weltcup-Finale in Soldeu waren gespickt mit Highlights – wie ein Blick zurück auf die Saison 2022/23 eindrucksvoll zeigt.

Oktober

23. | Die Saison 2022/23 beginnt für Marco Odermatt in Sölden so, wie die letzte aufgehört hat: auf dem Ski-Thron. Er gewinnt den Riesenslalom und schnappt sich bei erster Gelegenheit den ersten Sieg – und hievt den neuen Rennanzug LEVADA ebenso bei erstbester Gelegenheit aufs oberste Treppchen.

November

26. | Der Saisonauftakt der Frauen verzögert sich nach den Absagen in Sölden, Zermatt und Lech/Zürs. Nach den beiden Slaloms in Levi wird Ende November auch im Riesenslalom um Punkte gefahren – und Lara Gut-Behrami fährt in Killington sogleich das Maximum heraus und siegt. Die amtierende Riesenslalom-Weltmeisterin holt den ersten Weltcup-Sieg in dieser Disziplin seit sechs Jahren.

27. | Es ist der Tag von Wendy Holdener! Nach 30 Podestplätzen auf höchster Stufe gelingt im 106. Slalom der erste Sieg. Zeitgleich mit der Schwedin Anna Swenn-Larsson fährt die Schwyzerin in Killington auf den 1. Platz.

Dezember

4. | Der Speed-Auftakt läuft nach Mass! Bei drei Rennen in Lake Louise holt Corinne Suter drei Podestplätze. Ihr Wochenende krönt sie am Sonntag mit dem Sieg im Super-G.

10. | Meilenstein in der Schweizer Weltcup-Geschichte. Marco Odermatt gewinnt den Riesenslalom von Val d'Isère und sichert dem Schweizer Männer-Team damit den 300. Sieg in der Geschichte des Weltcups, den 80. im Riesenslalom.

11. | Als hätte sie nie etwas anderes gemacht. Nachdem sie in 105 Slaloms nie zuoberst aufs Podest steigen konnte, holt Wendy Holdener in Sestriere gleich den zweiten Sieg in Folge. Zwei Siege in zwei aufeinanderfolgenden Slaloms – das hatte als zuvor letzte Schweizerin Vreni Schneider 1994 geschafft.

11. | Als Gesamtweltcup-Sieger, Riesenslalom-Kristallkugelgewinner, Olympiasieger und Seriensieger in der neuen Saison nimmt Marco Odermatt zum zweiten Mal in Folge die Trophäe als Sportler des Jahres entgegen.

22. | Zwei Jahre nach dem letzten Slalom-Sieg eines Schweizers und fast drei nach seinem letzten eigenen gelingt Daniel Yule wieder der Sprung aufs oberste Treppchen im Weltcup. Der Walliser gewinnt zum dritten Mal den Nachtslalom von Madonna di Campiglio, den er bereits 2018 und 2020 für sich entschieden hatte. Es ist der fünfte Weltcup-Sieg für den Stangenkünstler.

29. | Perfekter Jahresabschluss für das Schweizer Männer-Team: Beim Super-G von Bormio triumphiert Marco Odermatt. Dritter wird Loïc Meillard, der mit seinem ersten Podestplatz im Super-G als erster Schweizer in fünf von sechs Disziplinen einen Top-3-Platz herausfahren kann.

Januar

7. | Zweimal Laufbestzeit. 0.73 Sekunden Vorsprung im Ziel. Es ist eine Machtdemonstration, die Marco Odermatt am Chuenisbärgli abliefert. Der Nidwaldner gewinnt das legendäre Riesenslalom-Rennen in Adelboden zum zweiten Mal in Folge. Mit auf dem Podest steht als Dritter Loïc Meillard, der in der dritten Disziplin im laufenden Winter den Sprung aufs Podium schafft.

10. | Mauro Caviezel sagt dem Skisport Adieu. Nach einem neuerlichen Sturz Ende November in Lake Louise zieht der Bündner einen Schlussstrich. Zwölf Podestplätze im Weltcup, die kleine Kristallkugel im Super-G in der Saison 2019/20 und die Bronzemedaille in der WM-Kombination 2017 hat er unter anderem in seinem Palmarès stehen.

13. | Erstes Lauberhorn-Rennen, erste Schweizer Podestplätze. Marco Odermatt fährt als Dritter aufs Super-G-Podest. Zwischen ihm und Sieger Aleksander Kilde klassiert sich Stefan Rogentin, der seinen ersten Weltcup-Podestplatz feiert. In der Abfahrt am Folgetag fährt Odermatt als Zweiter ebenfalls aufs Podest. Und das Podest-Triple holt für das Swiss-Ski Team am Sonntag Loïc Meillard, der im Slalom in den 2. Rang fährt.

15. | Lara Gut-Behrami sichert sich im Super-G von St. Anton ihren ersten Speed-Sieg der Saison. Es ist ihr 36. Sieg auf höchster Stufe.

19. | Ebenfalls in St. Anton holt das Swiss-Ski Team am ersten Tag der alpinen Junioren-Weltmeisterschaften die ersten Medaillen. Stefanie Grob kürt sich zur Junioren-Weltmeisterin in der Abfahrt, Livio Hiltbrand holt Bronze in derselben Disziplin.

20. | Medaillenregen am zweiten Tag der Junioren-WM: Livio Hiltbrand siegt im Super-G vor Lenz Hächler, Stefanie Grob wird bei den Frauen Zweite. Und in der Team-Kombination siegen Grob und Janine Mächler bei der Welt-Premiere dieses Formats.

21. | Einer der Grössten tritt ab. Beat Feuz fährt auf der legendären Streif in Kitzbühel sein letztes Rennen, bevor er die Ski-Bühne verlässt – als Olympiasieger, Weltmeister und vierfacher Weltcup-Disziplinensieger in der Abfahrt.

21. | Am gleichen Tag holt Stefanie Grob an den Junioren-Titelkämpfen in St. Anton ihre bereits vierte Medaille. Von Platz 8 aus in die Entscheidung gegangen, fährt sie im Riesenslalom in der Schlusswertung bis in den Silberrang vor.

22. | Einen Tag danach legt auch Daniel Yule im Weltcup eine fulminante Aufholjagd hin und schnappt sich in Kitzbühel den Sieg. Von Rang 7 aus hievt er sich mit einer Glanzleistung noch zuoberst aufs Treppchen. Es ist sein zweiter Saisonsieg, ebenso sein zweiter Triumph am Ganslernhang.

24. | Janine Mächler holt die nächste – und letzte – Medaille des Swiss-Ski Teams in St. Anton. Im Slalom sichert sie sich hinter der Schwedin Hanna Aronsson Elfman Silber an der Junioren-WM.

24. | Nach fast zwei Jahren darf Ramon Zenhäusern wieder auf ein Weltcup-Podest steigen. Im Nacht-Slalom von Schladming fährt er auf den 2. Platz.

25. | Einen Tag später feiern die Schweizer unter Flutlicht einen Doppelsieg. In Schladming triumphiert Loïc Meillard erstmals im Riesenslalom, hinter ihm wird Gino Caviezel Zweiter. Nach einem Schlag aufs Knie, den er in Kitzbühel erlitten hatte, muss Saisondominator Marco Odermatt für das Nacht-Spektakel Forfait geben – gleich zwei Schweizer Teamkollegen springen in die Bresche.

28. | Besagter Marco Odermatt kehrt in Cortina d'Ampezzo in den Weltcup zurück – und siegt gleich wieder. Er schnappt sich in beiden Super-G-Rennen in Italien den 1. Platz.

Februar

4. | In Chamonix holt Ramon Zenhäusern seinen dritten Weltcup-Sieg im Slalom. Er nimmt seiner Konkurrenz dabei mehr als eine Sekunde ab. Im 3. Rang klassiert sich zudem Teamkollege Daniel Yule – die Weichen für die Weltmeisterschaften sind damit gestellt.

6. | Erstes Rennen, erstes Edelmetall fürs Swiss-Ski Team: Wendy Holdener holt mit Kombi-Silber die erste von gesamthaft sieben Medaillen an den alpinen Ski-Weltmeisterschaften in Courchevel/Méribel.

11. | Totaler Triumph in der Abfahrt: Jasmine Flury kürt sich überraschend zur Weltmeisterin, Corinne Suter fährt nach schwieriger Vorbereitung auf den Bronzeplatz. Die besten Freundinnen sind, gemeinsam mit der zweitplatzierten Österreicherin Nina Ortlieb, nun auch die Besten des Abfahrts-Fachs.

12. | Es ist sein erster Sieg in einer Abfahrt – und es ist gleich der WM-Titel. Marco Odermatt kürt sich in Courchevel überlegen zum Abfahrts-Weltmeister. Damit hortet die Schweiz alle vier Titel von Grossanlässen in der Königsdisziplin – mit vier verschiedenen Athletinnen und Athleten: Corinne Suter und Beat Feuz siegten an den Olympischen Spielen, Flury und Odermatt an der WM.

15. | Im Parallel-Wettkampf holt Wendy Holdener die nächste WM-Medaille – auch diesmal glänzt sie silbern.

17. | Doppelsieg im WM-Riesenslalom: Marco Odermatt holt nach Gold in der Abfahrt auch im Riesenslalom den Sieg. Flankiert wird er auf dem Podest von Teamkollege Loïc Meillard, was dem Schweizer Team die Medaillen sechs und sieben einbringt – und letztlich Platz 1 im WM-Medaillenspiegel.

März

5. | Mit dem Super-G-Triumph in Aspen schnappt sich Marco Odermatt den Sieg in der Disziplinenwertung. Es ist seine zweite kleine Kugel nach dem Gewinn der Riesenslalom-Wertung im Vorjahr.

11. | Marco Odermatt gewinnt mit seinem Sieg im ersten Riesenslalom von Kranjska Gora vorzeitig zum zweiten Mal in Folge den Gesamtweltcup. Vor ihm hatte es zuvor Pirmin Zurbriggen als einziger Schweizer geschafft, mindestens zwei grosse Kristallkugeln zu gewinnen.

12. | Der zweite Sieg im zweiten Riesenslalom von Kranjska Gora lässt Marco Odermatt auch in der Saison 2022/23 als Gewinner dieser Disziplinenwertung jubeln.

13. | Totale Dominanz im Europacup: Mit dem letzten Riesenslalom bei den Männern holen sich die Schweizer drei von drei möglichen Fixplätzen für die kommende Weltcup-Saison. Josua Mettler, Livio Simonet und Marco Fischbacher werden im Winter 2023/24 im Riesenslalom auf höchster Stufe angreifen.

16. | Zum vierten Mal gewinnt Lara Gut-Behrami den Super-G-Weltcup. Mit ihrem Sieg im letzten Rennen in dieser Disziplin in Soldeu überholt sie die bis dahin führende Elena Curtoni und holt sich die kleine Kristallkugel.

18. | Es ist das letzte Ziel, das Marco Odermatt in dieser Wahnsinns-Saison erreicht: Er knackt den magischen Punkterekord von Hermann Maier aus dem Jahr 1999/00. Damals konnte der Österreicher exakt 2000 Punkte holen. Marco Odermatts Siege im letzten Riesenslalom der Saison sowie im Super-G zwei Tage zuvor bringen ihm 200 weitere Punkte ein, womit er Ende Saison bei 2042 Punkten hält.

19. | Die Europacup-Athleten dominieren die zweithöchste Stufe ein letztes Mal. Arnaud Boisset und Gilles Roulin feiern im abschliessenden Super-G einen Ex-aequo-Sieg. Damit sichern sie sich auch einen Weltcup-Fixplatz für die kommende Super-G-Saison. Marco Kohler und Franjo von Allmen holen sich diesen in der Abfahrt, Marco Fischbacher und Livio Simonet im Riesenslalom. Josua Mettler holt sich zudem den Gesamtsieg in der Europacup-Wertung und kann in der kommenden Saison in jeder Disziplin an den Weltcup-Start gehen.

19. | Ramon Zenhäusern siegt im letzten Rennen des Winters und holt sich in Soldeu seinen zweiten Saison-Sieg im Slalom. Damit sorgt er für den 18. Weltcup-Saison-Sieg des Schweizer Männer-Teams, womit die Swiss-Ski Athleten den Rekord aus der Saison 1986/87 egalisieren.

19. | Zum fünften Mal nach 1983, 1985, 1987 und 2021 gelingt es Swiss-Ski, die Nationenwertung in allen Kategorien – Overall, Männer und Frauen – für sich zu entscheiden.

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