Audi Snowboard Series – Mittendrin statt nur dabei: Volume 3 mit Guido van Meel

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Mitte November wurde die Saison der Audi Snowboard Series mit dem Freestyle Event auf dem Glacier 3000 lanciert. Die Wartezeit zum nächsten Event, dem Nacht Giant Slalom in Flumserberg, wollen wir ein bisschen verkürzen. Daher fühlen wir involvierten Personen den Puls und wagen in vier Episoden, die jeweils am Freitag erscheinen, einen Ausblick auf die Saison 2018/19. Den Auftakt machten der Chef Snowboard, Sacha Giger und David Hürzeler, Projektleiter Freestyle Events. Heute gibt Guido van Meel, Race/Contest Director der Audi Snowboard Series, Auskunft über seine Erwartungen an die kommende Saison.

Kein Snowboarden im Sommer. Wie hast du diese Zeit verbracht?
Guido vM: Den Sommer habe ich mit Surfen in Portugal verbracht. Es war ein überdurchschnittlich guter Sommer und es kamen regelmässig Head High Swells oder sogar noch grösser auf die Küste zu. Es war fast schon wie im Herbst. In der Schweiz war ich ein wenig Skaten in verschiedenen Pumptracks, welche zum Vergnügen vieler Snowboarder & Biker – egal ob jung oder alt – zur Zeit wie Pilze aus dem Boden schiessen.

Die Saison ist bereits gestartet und vieles ist für die nächsten Events der Audi Snowboard Series schon aufgegleist und organisiert. Was sind deine Baustellen bis zum nächsten Event?
Momentan plane ich alle Events des Winters und bin ständig in Kontakt mit den Veranstaltern. Das ist eine wichtige Phase, da ab Mitte Januar jedes Wochenende mindestens ein Event stattfindet. Da bleibt nicht mehr viel Zeit zum Vorbereiten.

In deiner Funktion als Race Director bei Snowboard Speed Rennen bist du im ständigen Kontakt mit den Stationen und vor allem den Streckenbauern. Wie sieht der Ablauf eines Streckenbaus für ein Cross-Rennen der Audi Snowboard Series aus?
Wir haben die meisten unserer Cross Wettkämpfe auf bestehenden Cross Strecken. Natürlich brauchen diese für den Wettkampf noch ein Upgrade. Das bespreche ich mit den lokalen Kursbauern vor Ort. Je nach Wettkampfstufe ist das mehr oder weniger aufwändiger. Für den Europacup an der Lenk gehe ich im Vorfeld zwei Mal vorbei und kontrolliere die Linie. Gewisse Elemente bauen wir bereits 2-3 Wochen im Voraus, damit die Teams sie testen können. Drei Tage vor dem ersten Training sind wir dann jeweils mit zwei Maschinen am Bauen, damit die Strecke Europacup-tauglich wird. 

Die Audi Snowboard Series vereint die Stufen Kids bis hin zum Europacup. Gibt es da Schwierigkeiten die Set-ups von Kickern sowie Strecken so zu arrangieren, damit alle von den Wettkämpfen profitieren?
Im alpinen Bereich ist das sicher kein Problem. Im Freestyle haben wir dafür verschiedene Wettkampfstufen. Da aber die Anlässe auf bestehenden Parks stattfinden, geht das ziemlich gut. Mit den Erfahrungen aus dem Vorjahr können wir laufend das Set Up für die jeweilige Stufe optimieren. Wir dürfen auf sehr gute Stationen zählen, welche auf unsere Bedürfnisse eingehen. Die grösste Challenge, um allen Kategorien gerecht zu werden, ist sicher der Cross. Man kann ja nicht über Nacht eine Cross-Strecke von Europacup- auf Kids-Stufe umbauen. Da muss man bereits beim Bau gut planen, um den Aufwand der Maschinenstunden möglichst gering zu halten. Das ist aber genau die Herausforderung, welche den Cross-Bau so interessant macht. Man hat eigentlich immer dieses Problem. Auch bei einem Weltcup muss die Strecke für jeden aufgehen, egal ob bei schnellen Schneeverhältnissen, für den schnellsten der Männer oder bei langsamen Verhältnissen, wie z.B. Neuschnee, für die langsamste der Frauen. Die Absprünge werden meistens erst genau definiert, wenn man die Wetterverhältnisse weiss. Das geht ja heutzutage ziemlich gut bei den verlässlichen Prognosen.

Der Monat Oktober war einer der wärmsten. Bist du schon ein bisschen nervös, dass es trotz eines warmen Herbsts einen guten Winter geben wird?
Ich bin immer überzeugt, dass es einen guten Winter gibt. Die letzten Jahre konnte ich mich auf alle Fälle nicht beklagen mit der Anzahl Freeride Tage. Für unsere Wettkämpfe sind wir gut eingerichtet. Wir haben verlässliche Stationen mit guten Beschneiungsanlagen im Wettkampfgelände. Dort, wo wir auf Naturschnee angewiesen sind, haben wir die Wettkämpfe erst in der zweiten Hälfte des Winters angesetzt. Wir haben in den vergangenen Jahren sehr selten Wettkämpfe absagen müssen aufgrund von zu wenig Schnee. Ein grosses Danke an dieser Stelle an unsere Stationen.

Nebst Race/Contest Director bei der Audi Snowboard Series bist du auch verantwortlich für die Technical Delegates in der Schweiz. Darüber hinaus warst du Judge an den Olympischen Spielen in Sotchi 2014. Wie beurteilst du das Wettkampfniveau in der Schweiz?
Wir haben in der Schweiz von Alpin über Cross bis Freestyle ein gutes Niveau. Ich sehe vor allem auch bei den Jungen auf unserer Serie, dass viel Potential vorhanden ist. Wir dürfen uns aber nicht zurücklehnen. Die Europäer und Nordamerikaner werden immer stärker unter Druck gesetzt von den Asiaten. Die jungen Japanerinnen und Japaner haben uns an den ersten Big Air Weltcups  gezeigt, dass da eine starke Generation heranwächst. Die Chinesen geben auch alles, um in Peking 2022 viele Medaillen zu holen. Wir dürfen uns auf keinen Fall zurücklehnen, sondern müssen ständig am Ball bleiben.

Welche Highlights erwarten uns in dieser Saison?
Das ist eine sehr schwierige Frage, denn jede Stufe hat ihre Highlights. So haben die Jungen in Davos und am Corvatsch einen super M-Line Slopestyle vor sich. In allen Disziplinen sind die Schweizermeisterschaften sehr gut aufgestellt und finden auf unseren besten Strecken, resp. Hängen statt. Die Halfpipe der Schweizermeisterschaften in Laax wird zum Beispiel von der Scene als die beste bezeichnet. Ich kann mich diesem Urteil nur anschliessen. Für mich persönlich sind die Overall Disziplinen mit den Banked Slalom das Highlight. Am Ende hat auf diese Weise jeder sein persönliches Highlight und das Wetter spielt natürlich auch immer eine wichtige Rolle.

Weihnachten kommt näher und du hast einen Wunsch für die Audi Snowboard Series 2018/19 frei. Was wünschst du dir?
Viel schönes Wetter an den Wettkampftagen. Das ist der einzige Faktor, den wir nicht selber in der eigenen Hand haben, um perfekte Wettkämpfe zu garantieren.


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