Arnaud Boisset hofft auf die Teilnahme an der Junioren-WM

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«Ich bin überzeugt, dass mir das erste gute Resultat im Weltcup eher in der Abfahrt oder im Super-G gelingen wird, aber ich will und muss im technischen Bereich gut trainieren.»

Die ersten Podestplätze bei FIS-Rennen und auch der erste Sieg (Alpine Kombination in Zinal) belegen es: Arnaud Boisset ist im November/Dezember ausgezeichnet in den Winter 2017/18 gestartet. Und diese Resultate bleiben nicht unbelohnt, darf doch das 19 Jahre alte Mitglied des Skiclubs Bagnes auf einen Start bei der Junioren-WM in Davos hoffen.

Es wäre die erste Teilnahme an einer Junioren-WM für Arnaud Boisset. «Dass die Wettkämpfe in der Schweiz stattfinden, macht die Sache für mich doppelt speziell», sagt der Walliser. Boisset fährt – voraussichtlich auch an der Junioren-WM in Davos – sämtliche Disziplinen und ist mit der Rolle als Allrounder zufrieden. «Je mehr Disziplinen ich fahren kann, umso grösser wird die Chance auf Medaillen», sagt Boisset pragmatisch. Und da der C-Kader-Fahrer das Wort Medaille gleich in den Plural setzt unterstreicht er, dass neben der Form auch das Selbstvertrauen stimmt. Aber der Romand weiss, dass diese Auszeichnungen nicht planbar sind. «Wenn ich Vierter oder Fünfter werde darf ich nicht traurig sein. Das wäre ja auch eine gute Leistung und 2019 dürfte ich ja noch einmal starten....» Denn in diesem Jahr würde er das erste Mal an einer Junioren-WM teilnehmen.

Speed-Fan mit Flair für technische Disziplinen

Er sehe seine Vielseitigkeit als grossen Vorteil, auch wenn die Umstellung von den kurzen Slalom-Ski auf die Abfahrtslatten nicht immer einfach sei und diese sowohl dem Körper wie auch dem Kopf einiges abverlange, so Boisset. Trotz seiner Allrounder-Qualitäten: das Herz des Ralley-, Tennis- und Radsport-Fans gehört den Speed-Disziplinen. Aber auch was die Vorlieben auf der Skipiste betrifft, behält der Walliser das Gesamtpaket und damit die für seine Entwicklung beste Mischung im Auge. Und das aus gutem Grund, wie er sagt. «Egal ob Beat Feuz (dreifacher Junioren-Weltmeister 2007, die Red.), Aksel Lund Svindal (Junioren-Weltmeister in der Kombination 2002, die Red.) oder Hannes Reichelt, praktisch alle heutigen Top-Abfahrer hatten während einer gewissen Zeit in ihrer Karriere 25 oder weniger FIS-Punkte im Slalom. Das zeigt, dass die technische Grundausbildung für jeden Speed-Fahrer Grundvoraussetzung ist.»

Ich bin überzeugt, dass mir das erste gute Resultat im Weltcup eher in der Abfahrt oder im Super-G gelingen wird, aber ich will und muss im technischen Bereich gut trainieren.

Arnaud Boisset

Boissets Trainingsschwerpunkte liegen denn auch auf der technischen Seite. Während rund 80 Prozent des Schneetrainings beschäftigt sich der 19-Jährige mit Slalom und Riesenslalom. Was für den ganz jungen Rennfahrer vor zwei, drei Jahren schwer zu verstehen war, das hat Boisset nun akzeptiert. Mehr noch, er hat die Ideen der Trainer verstanden und er hat sie zu seiner eigenen Philosophie für das Weiterkommen im Rennsport gemacht. «Für das im Speed so wichtige Gefühl um den Ski im richtigen Moment freigeben zu können braucht es neben etwas Talent technische Fähigkeiten. Ich bin überzeugt, dass mir das erste gute Resultat im Weltcup eher in der Abfahrt oder im Super-G gelingen wird, aber ich will und muss im technischen Bereich gut trainieren.»

Fernstudium oder Praktikum als Ausgleich zum Skifahren

Dass die Junioren-WM vom 30. Januar bis zum 8. Februar in Davos stattfindet sieht der von Verletzungen bisher weitgehend verschont gebliebene Arnaud Boisset als grossen Vorteil für das ganze Schweizer Team. «Wir haben viele Rennen und viele Trainings in Davos absolviert und wir kennen die Pisten. Das gibt Sicherheit und Selbstvertrauen.» Auch wenn er sich seinen skifahrerischen Horizont bis in den Weltcup hinein ausmalt und er sagt, dass er sich hinter einem Computer nicht wohl, auf der Piste aber so richtig frei und zufrieden fühle, gibt es für Arnaud Boisset auch die Welt ausserhalb des Skirennsports. Er, der in Martigny aufgewachsen ist und den klassischen Weg via Skiclub, Regionalkader und nationales Leistungszentrum West ins C-Kader von Swiss Ski geschafft hat, denkt im Anschluss an die Matura an ein Fernstudium oder auch an ein Praktikum im kaufmännischen Bereich. «Etwas ausserhalb des Skisports ist gut für den Kopf – dann hast du einen Ausgleich und denkst nicht ständig ans Skifahren.» Zukunftsmusik, denn aktuell gehören Arnaud Boissets Gedanken ganz dem Skifahren – und der Junioren-WM in Davos.

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