«Antholz ist für uns Schweizer wie eine Art Heim-WM»

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Selina Gasparin lief vor einem Jahr an den Weltmeisterschaften in Östersund wenige Monate nach der Geburt ihrer zweiten Tochter in die Top 10. Im Interview äussert sich die dreimalige Olympia-Teilnehmerin unter anderem zu ihren Zielen in Antholz und ihrem bislang schönsten WM-Erlebnis.


Mit welchen Zielen reist du an die WM in Antholz?

Antholz ist für uns Schweizer wie eine Art Heim-WM, da dort die gleichen Verhältnisse herrschen wie zuhause – Berge, Sonnenschein, gleicher Schnee. Wir alle fühlen uns dort immer sehr wohl, entsprechend hoch sind die Ziele, sowohl in der Staffel als auch in den Einzelrennen. Seit dem Gewinn der Olympia-Silbermedaille ist für mich persönlich alles ausserhalb der Podestränge nicht wirklich befriedigend. Vor einem Jahr in Östersund wurde ich kurz nach der Geburt des zweiten Kindes WM-Neunte, von daher wäre es ein Highlight, an einer Flower Ceremony (Top 6) teilnehmen oder gar eine Medaille gewinnen zu dürfen. Aber im Biathlon ist die Breite an der Spitze sehr gross. Ich werde auf jeden Fall versuchen, in Antholz top in Form zu sein. Dass Podestplätze möglich sind, haben wir mit der Staffel im Weltcup gezeigt.

Welche Veränderungen hast du in der Vorbereitung auf die anstehenden Weltmeisterschaften vorgenommen – im Vergleich zu früheren Titelkämpfen?

Abgesehen davon, dass ich vor dieser Saison nicht schwanger war, habe ich sehr vieles ähnlich gemacht. Mein Trainingsplan hat sich in den vergangenen Jahren eingependelt, ich weiss genau, was ich brauche.

Auf was freust du dich in Antholz am meisten?

Auf Sonne, blauen Himmel und vor allem auf Pulverschnee und eine kompakte Loipe. Dies, weil wir eine solche Loipe im Weltcup eher selten antreffen, ich zuhause aber schon ein Leben lang auf solchem Schnee trainiere. Die Chance ist gross, dass wir meine gewünschten Schneeverhältnisse in der Höhe von Antholz antreffen. Ich selbst tue mich meist schwer bei nassem und tiefem Schnee, da ich wenig Trainingsstunden bei solchen Bedingungen in den Beinen habe.

Welches war dein bislang schönstes WM-Erlebnis?

Der 9. Platz im Einzel letztes Jahr bei der WM in Östersund war schon ein Highlight – so kurz nach der Geburt der zweiten Tochter und nachdem die ersten Rennen nicht nach Wunsch gelaufen waren. In jenem Rennen hätte ich nicht mehr herausholen können. Und um das geht es letztlich. Nämlich, dass man seine Bestleistung am Tag X abrufen kann und mit dem Resultat zufrieden ist.

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