Von Altem und Neuem

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Rollen wir die Saison 2016/17 ganz freestyle-mässig von hinten auf: Andri Ragettli sorgte Ende März zum Saisonabschluss für eine Weltpremiere. Der 18-jährige Flimser stand als erster Freeskier den Quad Cork 1800! Mit anderen Worten: Ragettli absolvierte während seines 35-Meter-Flugs vier Rückwärtssalti sowie fünf Umdrehungen um die eigene Achse. "Ich freue mich extrem, endlich den Quad geschafft zu haben. Triple Corks gehören bei uns Freeskiern schon zum Standardrepertoire. Ich hoffe, den Trick nun noch ein paar Mal üben zu können, damit ich den Quad bald auch an Wettkämpfen zeigen kann", so Andri Ragettli über seinen neusten Erfolg.

Ein anderer Bündner sorgte ebenfalls für Aufsehen: Der schnellste Mann, der je rückwärts einen Berg hinunter gedonnert ist, heisst Elias Ambühl. Der 24-Jährige stellte mit 131,23 km/h einen neuen Weltrekord im Rückwärts-Skifahren auf.

An den Weltmeisterschaften gehörten die Freeskier zu den Haupt-Leidtragenden der ständig wechselnden Windbedingungen. Obwohl die Schweizer Ski-Slopestyler zum Favoritenkreis gehörten, konnte das Swiss Freeski Team kein Edelmetallgewinn feiern.

Edel ging es hingegen bei den prestigeträchtigen X-Games zu und her. Giulia Tanno und Kai Mahler gewannen in Aspen zweimal Bronze im Big Air und Mathilde Gremaud trumpfte in Oslo gross auf. Die 17-jährige Freiburgerin erhielt für ihren erstmals gezeigten Switch Double Cork 1080, einen rückwärts angefahrenen zweifachen Salto mit drei Rotationen, von den Juroren die Maximalpunktzahl.

Mit Sarah Höfflin stand eine weitere Schweizerin im Rampenlicht: Anlässlich des Heim-Weltcups auf dem Corvatsch bei Silvaplana holte sich die Genferin den Slopestyle-Gesamtweltcupsieg!

Insgesamt 18 Mal stand ein Athlet des Swiss Freeski Teams in den Disziplinen Big Air und Slopestyle auf dem Weltcuppodest. Besonders sticht der Weltcup in Québec hervor: Innerhalb 18 Stunden räumte das Team im Big Air und Slopestyle acht Podestplätze ab.

Eine erste negative Nachricht hatte die Schweizer Mannschaft bereits Anfang Januar zu verkraften. Der X-Games-Vorjahres-Champion Fabian Bösch musste wegen einer im Skateboard-Training erlittenen Fersenprellung für die Saison Forfait erklären.

Auf drei Talente ganz verzichten musste die Halfpipe-Equipe. Yannic Lerjen, Fabian Meyer und die dreifache Halfpipe-Weltmeisterin Virginie Faivre verabschiedeten sich während der Saison vom Spitzensport. Aber der Nachwuchs steht bereits am Start der Halbröhre: Der Davoser Rafael Kreienbühl klassierte sich bei seinem Weltcupdebüt auf Rang 15, qualifizierte sich somit für die WM und holte Ende März den Junioren-Weltmeistertitel in Crans-Montana. Dank mehreren Top 10 Plätzen gelang dem Routinier Joel Gisler mit dem 7. Rang im Disziplinen-Weltcup seine beste Karriere-Leistung und Frederick Iliano griff nach einer mehrjährigen Verletzungspause wieder ins Wettkampfgeschehen ein.

Kaderselektion 2017/18

Dürfen wir kurz vorstellen? So sieht das Swiss Freeski Team für die Saison 2017/18 aus – zur Kaderliste

Gegen eine weitere Saison hat sich der 29-jährige Christian Bieri entschieden. Der Sörenberger Freeskier gab nach seiner dritten Kreuzbandoperation seinen Rücktritt bekannt und wird sich künftig auf Filmprojekte konzentrieren. Auch Cyrill Hunziker, Till Matti, Nando Lehmann und Camillia Berra sagen Adieu zum Spitzensport. Wir ziehen den Hut, sagen danke für einzigartige Freeski Momente und drücken allen für ihr weiteres Vorhaben die Daumen!