Schweizer Ski-Slopestyler gehen leer aus

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Zum Abschluss der Weltmeisterschaften in der Sierra Nevada gehörten die Schweizer Ski-Slopestyler am Sonntag zum Favoritenkreis. Zu den sieben Medaillen kam keine weitere dazu. Das im Final startberechtigte Quartett ging leer aus.

 

Zumindest einen Podestplatz hatte Freestyle-Cheftrainer Dominik "JP" Furrer angesichts des Saisonverlaufs erwartet. Die "Traumkombination", wie der Einsiedler sein erfolgreiches Frauentrio mit Sarah Höfflin, Mathilde Gremaud und Giulia Tanno bezeichnete, stand in zehn Weltcup-Events auf dem Podium, stellte mit Sarah Höfflin die Siegerin in der Gesamtwertung und ist in der Weltrangliste der AFP (Association of Freeski Professionals) in den Top 11 klassiert.

 

Am wichtigsten Abschluss der Saison resultierten indes nicht die erhofften Ergebnisse. Erklärungen für die Ränge 4 (Höfflin), 5 (Gremaud) und 8 (Tanno) im Finalfeld der Top 8 waren ziemlich rasch gefunden. "Die Frauen hatten mehr Probleme mit dem ständig drehenden Wind, sie wirkten verunsichert. Das drückte die Stimmung im Team", so Furrer. Diese Verunsicherung äusserte sich in mehreren Stürzen des ambitionierten Trios. Dessen Beste war Höfflin, der zum Gewinn der Bronzemedaille 0,6 Punkte fehlten. Den Titel holte die im letzten November 15 Jahre alt gewordene Französin Tess Ledeux, die grosse Aufsteigerin der Saison mit Slopestyle-Silber an den X-Games Aspen und Oslo.

 

Auch Ragettli mit WM-Diplom

 

Bei den Männern hielt sich Andri Ragettli achtbar, doch auch für ihn wäre mehr möglich gewesen. Der 18-jährige Bündner, der einzige Schweizer Finalist in den Top 16, erzielte in seinem letzten Lauf mehr Punkte (85,40) als in den beiden vorherigen zusammen. Zum Verhängnis wurde dem Youtube-Star - Ragettlis spektakuläres Trainingsvideo aus dem letzten Jahr wurde über 30 Millionen Mal angeklickt - ein leicht missratenes Manöver am letzten Geländer ("Rail") vor dem Ziel. Die Nummer 6 der Weltrangliste belegte auch im WM-Final den 6. Rang.

 

Ragettlis kleiner Fehler am Rail zeigt den aktuell grössten Schwachpunkt im Team auf. Die Schweizer gehören auf den grossen Kickern zu den Besten der Welt, auf den Geländern haben sie noch Nachholbedarf. Deshalb will Trainer Furrer im Sommer vor allem in diesem Bereich investieren und Trainingsgemeinschaften bilden, etwa mit den Norwegern. Diese gingen im WM-Slopestyle ebenfalls leer aus. Gold und Silber gewannen die Amerikaner Mcrae Williams und Gus Kenworthy, Bronze der Brite James Woods.

 

 

 

Text: sda/Stefan Baumgartner

 

Bild: Elmar Bossard