Erfolgreichste Weltcup-Saison des Schweizer Biathlon-Teams

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Foto: Nordic Focus

Das Schweizer Biathlon-Team liess die abgelaufene Weltcup-Saison beim Finale in Oslo zum bislang erfolgreichsten seiner Geschichte werden. Neben vier Podest-Platzierungen, dem Sieg in der U25-Wertung der Männer und neuen Bestwerten in den Nationen-Rankings resultierten auch in den Einzelwertungen mehrere Schweizer Bestmarken.

Am 29. November 2022 hatte Niklas Hartweg mit dem überraschenden 2. Rang beim Einzel in Kontiolahti die Weltcup-Saison aus Schweizer Sicht glanzvoll lanciert, 16 Wochen später beendete er diese mit einem weiteren Paukenschlag: Mit Rang 2 beim Massenstart in Oslo mit einem fehlerfreien Schiessen (20 Treffer) und dem gleichzeitigen Gewinn der U25-Wertung.

Zwischen diesen beiden Podesträngen lagen nicht nur für Niklas Hartweg viele weitere Highlights aus Schweizer Sicht. In der ersten Saison nach den Rücktritten der langjährigen Team-Leader Benjamin Weger und Selina Gasparin stellten die Athletinnen und Athleten des Schweizer Teams eine Weltcup-Bestmarke nach der anderen auf. Die Schweizer Männer beendeten die Saison auf Platz 5 des Nationen-Rankings, die Frauen von Swiss-Ski im 6. Rang. In beiden Wertungen war die Schweiz zuvor nie besser klassiert gewesen; im Vorjahr hatte zweimal Platz 8 resultiert. Für die Nationenwertung werden die Ergebnisse aus den Disziplinen Einzel, Sprint, Staffel und Mixed-Staffel herangezogen. Pro Einzelrennen fliessen nur die Punkte der besten drei Athletinnen und Athleten einer Nation in die Wertung ein. «Die Entwicklung des noch sehr jungen Teams ist überaus erfreulich. Die Zusammenarbeit innerhalb des betreuenden Staffs funktioniert sehr gut. Die Trainer ergänzen sich prima, die Abstimmung mit dem Service-Team klappt hervorragend», so Lukas Keel, Chef Biathlon von Swiss-Ski.

Lena Häcki-Gross realisierte als 19. des Gesamtweltcups eine persönliche Bestmarke – ebenso Aita Gasparin und Elisa Gasparin mit den Rängen 24 und 26. Amy Baserga verbesserte sich im Vergleich zum Vorwinter um 36 Positionen und erreichte den 35. Platz. Als Zwölfte in der Verfolgung von Pokljuka realisierte sie Anfang Jahr ein persönliches Weltcup-Bestergebnis.

Den eingeschlagenen Weg gilt es nun fokussiert weiterzugehen in Richtung Heim-WM in Lenzerheide. Gleichzeitig müssen wir aber auch mit Hochdruck an der Entwicklung im Nachwuchsbereich arbeiten.

Lukas Keel, Chef Biathlon

Sebastian Stalder verbesserte sein persönliches Bestresultat auf Weltcup-Stufe im vergangenen Winter gleich mehrmals. Der Zürcher Oberländer lief sechsmal in die Top 10 und stellte am 12. März beim Massenstart-Rennen in Nové Město na Moravě als Fünfter sein bisheriges Topergebnis auf. Niklas Hartweg realisierte vier Top-6-Klassierungen und lief drei weitere Male in die Top 10. Als Elfter in der Weltcup-Gesamtwertung stellte der Schwyzer eine Schweizer Bestmarke bei den Männern auf; er war nochmals um drei Positionen besser als Benjamin Weger in der Saison 2018/19. Mit Sebastian Stalder als 17. gelang es der Schweiz erstmals überhaupt, zwei Athleten in die Top 20 des Overall-Rankings zu bringen.

Dank des im letzten Rennen zurückeroberten 1. Platzes im U25-Ranking konnte Niklas Hartweg als erster Schweizer Biathlet eine Weltcup-Wertung für sich entscheiden. Hinter dem um 16 Punkte distanzierten Italiener Tommaso Giacomel wurde mit Sebastian Stalder ein weiterer Athlet von Swiss-Ski Dritter. Top-10-Klassierungen in den Disziplinen-Rankings gibt es aus Schweizer Sicht auch im Sprint (6. Hartweg) und im Massenstart (5. Stalder, 8. Hartweg) zu bejubeln.

In der Single-Mixed-Staffel liefen Amy Baserga und Niklas Hartweg zu Beginn des Kalenderjahres mit Rang 3 in Pokljuka den ersten Schweizer Weltcup-Podestplatz in dieser jüngsten Disziplin überhaupt heraus; beim vorletzten Weltcup in Tschechien resultierte für das junge Duo mit Jahrgang 2000 gar ein 2. Platz hinter Norwegen.

Den eingeschlagenen Weg gelte es nun fokussiert weiterzugehen in Richtung Heim-WM in Lenzerheide, so Keel. «Gleichzeitig müssen wir aber auch mit Hochdruck an der Entwicklung im Nachwuchsbereich arbeiten, denn die Athletendecke ist dort sehr schmal.» Daran ändert auch die erfreuliche Tatsache nichts, dass Swiss-Ski heuer im Nachwuchsbereich beim Saison-Highlight ebenfalls über einen Podestplatz jubeln durfte. An den Jugend- und Junioren-Weltmeisterschaften im kasachischen Shchuchinsk liess sich Alessia Laager im Einzel die Silbermedaille umhängen; in der Verfolgung realisierte die 18-jährige Engadinerin als Neunte einen weiteren Top-10-Rang.