«Das war beste Werbung für den Schweizer Biathlonsport»

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Erstes Weltcup-Rennen der Saison – und sogleich der erste Podestplatz für das Schweizer Team. Niklas Hartweg blieb in Kontiolahti im Einzel über 20 km am Schiessstand fehlerfrei und klassierte sich hinter dem Schweden Martin Ponsiluoma im hervorragenden 2. Rang. Im Interview äussert sich Lukas Keel, Chef Biathlon von Swiss-Ski, zum überaus geglückten Start in die Saison.

Lukas Keel, Hand aufs Herz. Hast du mit so einem Saisonstart ansatzweise gerechnet?

Lukas Keel: Dass es grad so einschlägt, damit habe ich nicht gerecht. Aber dass wir sehr gut durch den Sommer gekommen sind, sehr gut trainiert haben und im Team eine super Stimmung herrscht, das konnte man selbstverständlich feststellen. Aber mit einem 2. Platz durften wir gleichwohl nicht rechnen – umso erfreulicher, dass uns bereits im ersten Saisonrennen ein solches absolutes Topergebnis gelungen ist.

Welche Bedeutung hat dieser 2. Rang von Niklas Hartweg?

Einerseits nimmt dieses Ergebnis viel Druck vom ganzen Team weg, weil wir nun bereits ein Topresultat in diesem Winter auf dem Konto haben. Das kann uns niemand mehr nehmen. Auf der anderen Seite zeigt der Podestplatz, dass wir uns top vorbereitet haben. Innerhalb des neu zusammengesetzten Staffs wird hervorragende Arbeit geleistet. Auf diesen Start können wir aufbauen, gleichzeitig gilt es aber, demütig an die neuen Herausforderungen heranzugehen.

Steigen jetzt deine Erwartungen ans Team?

Nein, ehrliche Arbeit wird sich auszahlen, das wussten wir. Wir haben eine verschworene Truppe, die sich gegenseitig hilft und pusht. Wir wissen, was wir können. Diesmal lief Niklas aufs Podest, morgen kann es jemand anders sein. Was mich besonders freut, ist die Tatsache, dass es beste Werbung für den Schweizer Biathlonsport war. Die anstehenden Grossanlässe in der Schweiz werden jetzt in ein anderes Licht gerückt, die Aufmerksamkeit fürs Biathlon wird hierzulande grösser.

Auch für den neuen Cheftrainer der Männer, Remo Krug, war es ein Einstand nach Mass.

Remo bringt jahrelange Erfahrung als IBU-Cup-Trainer in Deutschland in unser Team, davon können unsere jungen Athleten enorm profitieren. Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg ist das Zusammenspiel der Trainer am Schiesstand mit dem neuen Athletik-Trainer Kein Einaste. Der Betreuer-Staff ergänzt sich super, alle können sich auf ihre wesentlichen Aufgaben konzentrieren.

Herausragend war die Schiessleistung von Niklas Hartweg - 20 Treffer. Hat er am Schiessstand noch einmal Fortschritte erzielt über den Sommer?

Die neue Generation wie beispielsweise ein Sebastian Stalder, der starker 19. geworden ist, oder ein Laurin Fravi, sind mit Biathlon gross geworden und haben nicht zuerst auf Langlauf gesetzt. Sie waren schon immer sehr gute Schützen. Dank dem neuen Athletik-Trainer Kein Einaste sind sie nun auch physisch stärker. Und wenn man physisch fit ist, fühlt man sich auch mental stärker am Schiessstand.

Du hast den 19. Platz von Sebastian Stalder erwähnt. Auch diese Klassierung sorgt für Zufriedenheit.

Normalerweise hätten wir schon mit dieser Klassierung alleine von einem guten Start gesprochen. Abgerundet wird der erfreuliche Biathlon-Tag mit einem 4. Platz von Serafin Wiestner und einem 11. Rang von Susi Meinen im IBU Cup in Idre. Auch darüber freue ich mich sehr.

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