Starke Schweizerinnen: Selina Gasparin Neunte, Lena Häcki Elfte

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Selina Gasparin sorgte an der Biathlon-WM im schwedischen Östersund für den dritten Schweizer Top-Ten-Platz. Die 34-jährige Engadierin leistete sich im Einzelwettkampf über 15 km nur eine Strafminute und lief so knapp fünf Monate nach der Geburt ihres zweiten Kindes und ohne einen Weltcup-Einsatz in den Beinen auf den 9. Platz. In der gleichen Disziplin hatte sie 2014 Olympia-Silber gewonnen.

Die Steigerung Gasparins im Schiessstand im Vergleich zu den ersten beiden Wettkämpfen in Mittelschweden war frappant. Im Sprint und in der Verfolgung hatte sie nur 5 von 15 Scheiben getroffen. Auch diesmal unterlief ihr der einzige Fehler im Stehendschiessen, die anderen 19 Scheiben räumte sie aber ab. Auch läuferisch verlor sie nicht viel Zeit auf die Schnellsten. Die Schlussrunde lief Gasparin gar am schnellsten aller 93 Teilnehmerinnen.

"Ich habe mega Freude", meinte die Bündnerin strahlend. "Das ist eine riesige Erleichterung." Nach dem soliden Auftakt im Sprint sei das Selbstvertrauen nach der Verfolgung vor allem im Stehendschiessen "im Eimer" gewesen. "Ich war nervös, hatte Angst und Respekt", gab Gasparin zu. Das Erfolgsrezept gegen die Angst? "Ich habe extrem langsam geschossen und mich auch beim Laufen zurückgehalten", erzählte sie. "Entsprechend hatte ich auf der Schlussrunde noch ein paar Körner."

Überhaupt überzeugten die Schweizerinnen mit einer hervorragenden Teamleistung. Lena Häcki kam auf den 11., Elisa Gasparin auf den 21. Platz. Beide leisteten sich zwei Fehlschüsse. Alle drei Schweizerinnen qualifizierten sich für den Massenstart der besten 30 vom Sonntag.

An der Spitze tauchen die Athletinnen auf, die im Schiessstand perfekt agierten. Die schwedische Olympiasiegerin Hanna Öberg sorgte für den ersten Heimsieg in Östersund. Mit 24 Sekunden Rückstand folgt die Weltcup-Leaderin Lisa Vittozzi aus Italien. Bronze gewann die Französin Justine Braisaz.