«Für mich wird das ein riesiges Erlebnis»

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Benjamin Weger zeichnete vor einem Jahr an den Weltmeisterschaften in Östersund für zwei Schweizer Top-10-Ergebnisse verantwortlich. Im Interview äussert sich der dreimalige Olympia-Teilnehmer unter anderem zu seinen Zielen in Antholz und seinem bislang schönsten WM-Erlebnis.


Mit welchen Zielen reist du an die WM in Antholz?

Es ist nicht so, dass die WM für mich nur dann gut wird, wenn ich endlich eine Medaille gewinne. Man hat es letztes Jahr in Östersund gesehen: Ich habe aus der jeweiligen Situation auf der Loipe und im Schiessstand versucht, das Beste zu machen, und dabei gute WM-Resultate realisiert. Auch diesmal will ich natürliche das Bestmögliche herausholen. Wenn mir das gelingt, dann gibt es auch eine gute Klassierung. Ob es für einen Podestplatz reicht oder vielleicht für einen 4., 5. oder 6. Rang, wird man dann sehen.

Welche Veränderungen hast du in der Vorbereitung auf die anstehenden Weltmeisterschaften vorgenommen – im Vergleich zu früheren Titelkämpfen?

Im Sommertraining habe ich nicht etwas komplett anderes gemacht als in den Vorjahren. Neu habe ich diesmal auch ein Höhentraining näher am Beginn der Saison absolviert.

Auf was freust du dich in Antholz am meisten?

Zahlreiche Fans von mir organisieren jedes Jahr eine Reise zum Weltcup in Antholz. Für diese Leute sind die fünf Wettkampftage dort, mit dem ganzen Drumherum, jeweils einer der Höhepunkte des Jahres. Zudem weiss ich auch von vielen anderen Leuten, die nach Südtirol reisen werden und Biathlon live erleben wollen. Für mich wird das ein riesiges Erlebnis, vor so vielen Leuten, die extra wegen mir nach Antholz reisen, WM-Rennen bestreiten zu dürfen.

Welches war dein bislang schönstes WM-Erlebnis?

Das war das Verfolgungsrennen bei der letzten WM, bei welchem ich lange um die Medaillen mitgelaufen und letztlich Achter geworden bin. Ich mag die Formate Verfolgung und Massenstart sehr. Man läuft gemeinsam mit den Gegnern, erlebt den Kampf Mann gegen Mann. Besonders in Erinnerung bleibt mir von jenem Wettkampf, wie ich zusammen mit drei Topathleten – Martin Fourcade, Erik Lesser, Alexander Loginow – zum ersten Stehendschiessen kam. Ich habe mich zuerst über meine zwei Fehler geärgert und gedacht, jetzt sei alles vorbei mit der guten Ausgangslage. Ich sah dann jedoch, dass die anderen drei auch zwei Strafrunden zu absolvieren hatten. Ich bin quasi gemeinsam mit diesen drei Topathleten im gleichen Moment an der gleichen Aufgabe in gleicher Weise gescheitert. Da hat man gesehen, dass auch sie nur Menschen sind und auch ihnen Fehler passieren. Dieser Moment ist mir noch immer sehr präsent.

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