Biathlonwoche in Andermatt/Realp: Training, Erlebnisparcours, Input-Referate und Teambuilding

Zurück

Während sieben Tagen erleben rund 50 junge Biathletinnen und Biathleten (Jahrgänge 2001 bis 2007) im Raum Andermatt/Realp ebenso herausfordernde wie erlebnisreiche Trainingsmodule. Im Interview äussert sich Hartwig Birrer, Chef Nachwuchs bei Swiss-Ski, zu den Besonderheiten und zum Stellenwert der Biathlonwoche für den Schweizer Nachwuchs.

Vom 24. bis 30. Juli findet die Biathlonwoche von Swiss-Ski statt. An welche Athletinnen und Athleten richtet sich dieser spezielle Trainingszusammenzug?

Hartwig Birrer: Teilnahmeberechtigt sind Biathletinnen und Biathleten, welche im Besitz einer Talent Card (regional oder national) von Swiss Olympic sind und bereits Kleinkaliber schiessen. Gemeldet sind rund 50 Sportlerinnen und Sportler. Bis auf paar wenige sind alle dabei, welche die Voraussetzung erfüllen.

Welchen Stellenwert nimmt die Biathlonwoche in der Saisonvorbereitung ein?

Diese Woche hat einen hohen Stellenwert – einerseits ist es eine wichtige Standortbestimmung für die jungen Athletinnen und Athleten, andererseits können wir von Seiten Swiss-Ski in Bezug auf die Trainingsphilosophie einen roten Faden bei den verschiedenen Trainerinnen und Trainern reinbringen.

Wie muss man sich den Ablauf dieser Woche vorstellen? Sind bestimmte «Special Events» geplant?

Der Start erfolgte am Sonntag mit einem 3000-m-Lauf in Andermatt, danach wird in vier Stärkegruppen in verschiedenen Ausbildungsmodulen gearbeitet – und zwar im Bereich Krafttraining, Rollski, Schiesstraining und Komplex-Training. Die Woche beinhaltet auch eine Erlebnistour, bei welcher die Teilnehmenden von Gebirgsspezialisten der Armee angeleitet werden. Die Athletinnen und Athleten üben sich dabei unter anderem in einem Geschicklichkeitsparcours und beim Abseilen. Sofern das Wetter mitspielt, absolvieren sie den Klettersteig von der Schöllenenschlucht hinauf zum Nätschen. Zum umfangreichen Programm während der Biathlonwoche gehören auch Referate von Maja Neuenschwander, Projektleiterin «Frau und Spitzensport» bei Swiss Olympic, sowie von Selina Gasparin zum Thema Karriereplanung. Auch ein Spielturnier in den Sportarten Fussball, Basketball und Unihockey zur Förderung des Teamspirits darf nicht fehlen. Der Stützpunkt Andermatt/Realp, der für die Interregion Mitte ein wichtiger Standort für den Nachwuchsbereich ist, eignet sich bestens für die Durchführung einer solchen Woche. Wir vom Biathlon können von der dortigen Infrastruktur sehr profitieren, wir werden von den Mitarbeitenden des Bundesamts für Sport (BASPO) bestens unterstützt. Die zentrale Lage ist ein grosser Pluspunkt.

Was wird den Jugendlichen während dieser Woche vermittelt?

Es geht einerseits um optimale, abwechslungsreiche Trainingsmöglichkeiten, andererseits aber auch um die persönliche Entwicklung der einzelnen Athletinnen und Athleten, richtige Regenerationsmassnahmen, das Aufzeigen von Karriere-Möglichkeiten und darum, das Teambuilding zu fördern.

Wie beurteilst du allgemein die aktuelle Entwicklung des Schweizer Biathlon-Nachwuchses?

Von Seiten Swiss-Ski sind wir auf aktive, engagierte Clubs und Regionalverbände angewiesen, letztlich auch auf aktive Eltern. Die Entwicklung der aktiven Athletinnen und Athleten ist erfreulich, es kommen einige vielversprechende Talente nach. Bedenken habe ich dahingehend, dass leider noch immer zu wenige Clubs den Biathlonsport aktiv fördern. Wir sind auf die Clubs angewiesen, denn sie sind die wichtige Basis in unserem System. Erfreulich ist die momentane Situation betreffend die Trainerinnen und Trainer auf Stufe Regionalverbände. Es wird dort sehr gut ausgebildet und gearbeitet.